Die Pflaumenzeit hat begonnen
Aus den Bäckereien duftet es verlockend nach Zwetschenkuchen und in den Obst- und Gemüseabteilungen oder auf Wochenmärkten kann man jetzt überall Zwetschen und Pflaumen entdecken: Ihre Saison hat begonnen. Vom Spätsommer bis in den Herbst hinein können Pflaumenliebhaber die frischen Früchte genießen. Als Nektar oder Fruchtsaft, pur oder gemischt mit Apfelsaft, machen Pflaumen und Zwetschen das ganze Jahr Spaß.
Botanisch gesehen gehören Pflaumenbäume zur Gattung Prunus und sind Mitglieder der Familie der Rosengewächse. Ihren Ursprung hatten sie wahrscheinlich in Vorderasien und gelangten im 12. Jahrhundert durch die Kreuzritter nach Mitteleuropa. Heute werden Pflaumen in allen Erdteilen kultiviert. Der größte Produzent ist China, gefolgt von Deutschland, Serbien/Montenegro und Rumänien. Die deutschen Hauptanbaugebiete liegen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern, wobei der Großteil der gesamten Produktion (85 bis 90 %) aus dem Streuobst- und Hausgartenanbau stammt. Auf einer Anbaufläche von ca. 4.500 ha werden jährlich in der Regel über 70.000 t Pflaumen geerntet (Download). Im Durchschnitt isst jeder Deutsche pro Jahr etwa 1,1 kg Pflaumen. Man kann also behaupten: Die Pflaume gehört zum beliebtesten Steinobst der Deutschen.
Was sind eigentlich Pflaumen? Oder heißen sie Zwetschen? Und was ist der Unterschied?
Unter dem Begriff Pflaumen versteht man sowohl die einzelne Obstart „Pflaume“ als auch den Oberbegriff für diverse Sorten. So versteht man neben der eigentlichen Pflaume auch die gelben Mirabellen, die grünen Renekloden und die violetten Zwetschen als Pflaumen. Diese Unterarten unterscheiden sich jeweils in Größe, Farbe, Form, Steinlösbarkeit, Konsistenz, Saftgehalt, Aroma und Reifezeit voneinander. Insbesondere bei Pflaumen und Zwetschen fällt die Abgrenzung jedoch schwer, da sie sich farblich sehr ähnlich sind.
Doch kleine Unterschiede gibt es: So sind die eigentlichen Pflaumen eiförmig, mit einem grünlich gelben bis goldgelben, weichen, sehr saftigen und süßen Fruchtfleisch. Im Gegensatz dazu sind Zwetschen – auch Zwetschge, Zwetschke oder Quetsche genannt – eher länglich mit einem festeren Fruchtfleisch und einem sich leichter auslösenden Stein. Zwetschen bleiben selbst nach dem Kochen fest und süß. Die eigentlichen Pflaumen dagegen zerfallen bei Hitze leicht und werden sauer.
Pflaumen haben einen niedrigen Brennwert, sie enthalten je nach Sorte zwischen 50 bis 60 kcal/100 g. Gleichzeitig liefern sie Kalium, Vitamin K, Carotinoide und enthalten Ballaststoffe. Auf den Ballaststoffgehalt der Pflaumen ist unter anderem auch die leicht abführende Wirkung der Pflaumen zurückzuführen. In den dunklen Schalen der Pflaumen sind zudem reichlich Flavonoide enthalten. Von Flavonoiden wird angenommen, dass sie das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen senken, zellschützend wirken, das Immunsystem beeinflussen und das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen reduzieren können.
Ob frisch vom Baum in den Mund oder auf Kuchen, als Mus, Kompott oder Marmelade, Pflaumen schmecken eigentlich jedem. Auch als Fruchtsaft bzw. -nektar sind Pflaumen und Zwetschen begehrt. Die Fruchtsaftverordnung (Download) empfiehlt aus beiden Obstsorten einen Nektar mit einem Fruchtgehalt von mindestens 30 % herzustellen. Einige Keltereien bieten auch Pflaumen- bzw. Zwetschgensaft mit 100 Prozent Fruchtgehalt an. Oftmals werden die beiden Säfte auch mit Apfelsaft gemischt. Hier verleiht der Pflaumensaft dem meist süßeren Apfelsaft eine fein säuerlich-aromatische Note.
Quelle: Vdf