Käse und andere Milchprodukte ohne Kuh?

Käse wird aus Milch von Rindern, Büffeln, Schafen oder Ziegen hergestellt. Deshalb verzichten Veganer, die in Deutschland auf ein Prozent der Bevölkerung geschätzt werden, auf den Konsum von Käse und anderen tierischen Lebensmitteln.

Eine Vielzahl veganer Lebensmittel drängen seit einiger Zeit auf den Markt, darunter auch Alternativen zu Sahne, Joghurt und Käse. Die milchfreien Alternativen dürfen aber nach Mitteilung der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen nicht die Namen der Originale wie z.B. „vegane Sahne“, „veganer Joghurt“ oder „veganer Käse“ annehmen.

Käsebezeichnungen und Bezeichnungen für Milcherzeugnisse sind innerhalb der EU schon seit Jahrzehnten mit Blick auf den Verbraucherschutz rechtlich geregelt. Das wird leider nicht von allen Herstellern beachtet. Sie greifen bei der Vermarktung der Produkte gerne auf das gute Image des Originals zurück. Anders ist es bei Fleischerzeugnissen – hier gibt es solche Vorschriften nicht, deshalb darf „vegane Wurst“ in die Regale.

Die Käse-Alternativen werden meistens auf Basis von Sojabohnen, aber auch aus Reis, Nüssen, Erbsen, Hefeextrakten und gehärteten pflanzlichen Fetten hergestellt. Die Zahl der Produkteinführungen in Deutschland ist noch recht überschaubar, sie ist aber größer als in anderen europäischen Ländern wie Spanien und Großbritannien und Finnland.

Laut einer Befragung aus dem Jahr 2014, auf die sich die Fachzeitschrift Milch-Marketing in ihrer Januar-Ausgabe beruft, kaufen oder essen acht Prozent der befragten Verbraucher die veganen Brotauflagen. Da nur ein Prozent der Bevölkerung streng vegan lebt, versprechen sich auch andere Käufer, ähnlich wie beim „Frei-von-Sortiment“, einen gesundheitlichen Nutzen. Allerdings ist die Mehrheit der befragten Verbraucher skeptisch und bevorzugt echten Käse oder kritisiert den Geschmack sowie die fehlende Natürlichkeit.

Der hohe Gehalt an pflanzlichen Fetten sowie die auffällig langen Zutatenlisten bei manchen Produkten wirken sich negativ auf das Image aus und widersprechen den Vorstellungen der ethisch und gesundheitlich anspruchsvollen Zielgruppe. Das Argument „keine Nutzung von Tieren“ ist zwar erfüllt, doch hinsichtlich Natürlichkeit und Qualität scheint die vegane Brotauflage doch noch weit vom Original entfernt zu sein.

Quelle: LPD