Richtig essen und trinken im Urlaub

Die Ferienzeit ist da und mit ihr die Frage: „Worauf sollte ich im Urlaub eigentlich achten?“

Oft genug denken Fernreisende dabei zwar an eine gute Vorbereitung, nicht aber an das, was sie in fernen Ländern essen oder trinken sollten. Gerade Last-Minute-Urlauber wissen bei der Rückkehr von den Folgen zu berichten – wobei der Name „Montezumas Rache“ viel harmloser klingt als das, was sich dahinter an „treibender Kraft“ und massiven Kreislaufproblemen verbergen kann.

Schuld an dieser Misere sind häufig Keime, an die unser Magen-Darm-Trakt schlicht nicht gewöhnt ist und die alle Jahre wieder Millionen Urlauber heimsuchen. Von ernsteren Erkrankungen wie der Hepatitis A, die ebenfalls über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser übertragen werden kann, gar nicht erst zu reden.

Trinken: je heißer desto mehr

Je heißer und schwüler das Wetter ist, desto mehr gilt es zu trinken. Leider ist das Durstgefühl aber kein guter Gradmesser dafür, wann man zur Wasserflasche greifen sollte, insbesondere nicht für uns Europäer, die sich an die heißen Temperaturen erst anpassen müssen. Planen Sie deshalb in warmen Regionen mindestens drei bis vier Liter und mehr pro Tag ein. Besorgen Sie sich am besten Mineralwasserflaschen und nehmen sich vor, diese bis zum Abend zu leeren.

Sport: bis zu einem Liter pro Stunde zusätzlich trinken

Sollten Sie in der Hitze sportlich aktiv werden wollen, kann es bis zu einem Liter Flüssigkeit zusätzlich pro Bewegungsstunde sein, die Sie je nach Hitze und Anstrengungsgrad „nachfüllen“ sollten.

Mineralwasser: nutzen Sie den Calciumvorteil

Mineralwasser ist nach wie vor der beste Durstlöscher. Wenn Sie etwas für die Stabilität Ihrer Knochen tun möchten, achten Sie darauf, dass der Calciumwert bei über 100 Milligramm pro Liter liegt. Gerade wer sich viel im Freien aufhält und die Sonne in vollen Zügen genießt, kann besonders viel davon in die Knochen einbauen. Menschen mit Herz- oder Nierenproblemen sollten jedoch vorab einen Arzt fragen, wie viel Flüssigkeit zu empfehlen ist.

Leitungswasser: unbedingt nachfragen!

Nach wie vor ist Leitungswasser in manchen Regionen nicht zum Trinken geeignet. Fragen Sie deshalb unbedingt vorab, ob das Wasser zu empfehlen ist. Wenn nicht, sollten Sie auch die Zähne mit Mineralwasser putzen oder das Wasser vorher abkochen.

Getränke: nur aus verschlossenen Flaschen annehmen

Gerade wenn es nach Indien, Afrika oder in andere sehr heiße Gegenden geht, sollte bei Getränken darauf geachtet werden, dass diese aus einer noch original verschlossenen Flasche kommen. Lassen Sie daher in Restaurants die Flasche vor Ihren Augen öffnen. Das ist der bestmögliche Schutz.

Eiswürfel – je nach Region: nein, danke!

Das frischste Getränk nützt nichts, wenn ungebetene Krankheitserreger einen Weg durch die Hintertür finden: per Eiswürfel als Trojanisches Pferd. Gerade Keime werden im Eis perfekt konserviert und können – wieder aufgetaut – zu lästigen Verdauungsproblemen führen. Also: Getränke im fernen Süden am besten ohne Eis.

Essen: je heißer desto besser

Grundsätzlich gilt: Die Aufnahme von ungewohnten Bakterien lässt sich nicht gänzlich vermeiden und übertriebene Angst ist auch nicht angesagt. Lebensmittel, die vollständig und lange hoch erhitzt oder frittiert worden sind, können Sie in der Regel bedenkenlos essen. Vorsicht aber bei kalten Vorspeisen, Beilagen sowie Obst und Gemüse.

Salate – je nach Region: Finger weg!

Grünzeug ist gesund – wird es aber mit keimbelastetem Wasser gewaschen oder befinden sich noch Düngereste darauf, sieht die Sache anders aus. Meiden Sie daher alle Obst- und Gemüsesorten in nicht einwandfrei hygienischen Regionen. Der einfachste Tipp, um auf die täglichen Portionen dennoch nicht verzichten zu müssen: Obst und Gemüse nur mit Schale kaufen und selbst schälen.

Vorsicht bei angemachten Salaten, cremigen Süßspeisen und Softeis

Die Klassiker Kartoffelsalat mit Mayonnaise und Tiramisu schwirren wohl jedem durch den Kopf, sobald es um einen verdorbenen Magen in heißen Gefilden geht. Doch hier sind es nicht nur die ungewohnten Keime oder gefährliche Salmonellen, die eine durchschlagende Wirkung entfalten können, sondern auch Bakterien, die in Salat, Eis oder Nachspeise Giftstoffe bilden. Bereits wenige Stunden nach dem Verzehr wird einem übel und der Kreislauf kann binnen kurzer Zeit in den Keller rutschen. Deshalb: Finger weg, wenn Sie den geringsten Zweifel an einer ständigen Kühlung haben. Lieber auf trockene Nachspeisen wie Kuchen setzen, auf Softeis verzichten und den Salat durch gekochte Kartoffeln oder Pommes Frites ersetzen.

Quelle: www.imedo.de