Der Teestrauch (Camellia sinensis)

Teepflanzen werden nach den Hauptanbaugebieten China, Südostasien und Indien in Klassen unterteilt, denen wiederum viele Unterklassen zugeordnet werden. Je nach Weiterverarbeitung unterscheidet man grünen Tee (unfermentiert), Oolong-Tee (teilfermentiert) und schwarzen Tee (fermentiert). Alle drei stammen jedoch von der selben Pflanze, dem Teestrauch mit dem wohlklingenden botanischen Namen Camellia sinensis.

Je nach Blattgröße im fertigen Teeprodukt unterscheidet man Blatt-Tee, kleinblättrigen Broken-Tee, sowie Fannings (kleine Blatteilchen) und Dust („feinste Teeteilchen“). Dust wird oft fälschlicherweise mit Teestaub übersetzt. In der Teefachsprache spricht man in diesem Zusammenhang aber von „Fluff“. Die Blattgrade sagen nichts über die Teequalität aus. Eine kleine Gradierung deutet lediglich auf hohe Ergiebigkeit hin und findet vor allem für die Produktion von Teebeuteln Verwendung. Diese sind übrigens keineswegs mit minderwertiger Ware gefüllt. Sie sollen lediglich dem Convenience-Bedürfnis des Verbrauchers entgegenkommen.

Heute werden fast ausschließlich Broken-Tees produziert. Die besonders ergiebigen feinblättrigen Fannings eignen sich gut zur Herstellung von Aufgussbeuteln, deren Anteil am gesamten Teeverbrauch heute bei ca. 80 % liegt.

Ausschlaggebend für die Qualität des Tees ist das Alter der geernteten Blätter. Der teuerste Tee, der Flowery Broken Orange Pekoe (FBOP) wird aus den noch nicht vollständig entwickelten Blattknospen hergestellt. Die ersten Blätter ergeben die Sorte Broken Orange Pekoe (BOP), die zweiten und dritten die Sorte Broken Pekoe (BP). Der Broken Pekoe Souchong (BPS) wird aus grobem Blattgut hergestellt und ergibt einen schwach aromatischen Tee. Die Ausdrücke Pekoe ( = behaarte Blattknospen) und Souchong ( = gröbste Ware) stammen aus der chinesischen Sprache.

Je nach Erntezeit unterscheidet man den im März geernteten „First-Flush“ und den sommerlichen „Second-Flush“ vom im Herbst geernteten „Autumnal“. First-Flush Tees sind besonders aromatisch und etwas grünlich im Aufguss. Der Second-Flush fermentiert länger, erhält in der Tasse eine kräftige Farbe und besitzt ein abgerundetes Aroma. Er wird oft preislich höher gehandelt als der First-Flush. Der Autumnal wird im September oder Oktober nach dem Monsunregen gepflückt und fällt sehr unterschiedlich in der Qualität aus. Aufgebrüht ist er je nach Qualität hell bis dunkel und spritzig bis hocharomatisch im Geschmack.

Quelle: Wirths PR