food-monitor: Erster Internet-Informationsdienst für Ernährung seit 7 Jahren online

Rückblick und Ausblick auf 2010

Angefangen hat es mit einem monatlich erscheinenden Newsletter für Food-Kunden der Krefelder Agentur Baums GmbH im Jahr 2001, der per E-Mail versendet wurde. Zuvor waren im Januar des Jahres Gesundheitsministerin Andrea Fischer und Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke wegen der BSE-Krise zurückgetreten. BSE sensibilisierte weltweit in den entwickelten Industrieländern Verbraucher wie Politik und Wirtschaft für Lebensmittelskandale und -krisen oder das, was dafür gehalten wurde. Etablierte Medien der Lebensmittelbranche blendeten diese Themen noch eher aus oder trugen zur Skandalisierung bei.

Der Newsletter der Agentur Baums führte zu den ersten Gehversuchen im Bereich systematischer Online-Recherche nach Ernährungsinformationen. Die Zahl der Meldungen wuchs – vor allem auch durch eine infolge der BSE-Krise rapide steigende Aufmerksamkeit für Fragen der Lebensmittelsicherheit. Im Dezember 2002 erschien die erste tägliche Ausgabe von food-monitor und die ersten zahlenden Abonnenten wurden gewonnen.

Von Lebensmittelkrisen hat sich der Fokus inzwischen auf den weiten Themenkomplex „Ernährung und Gesundheit“ gerichtet, hinter dem u.a. Kosten in Milliardenhöhe auf seiten der Krankenversicherungen und der Volkswirtschaft stehen. food-monitor sagte diesen Trend auf Grund seines laufenden Monitorings im Sommer 2005 voraus. Dieses Monitoring umfasst inzwischen rund 1.400 Online-Quellen aus Politik sowie Organisationen und Unternehmen der Ernährungswirtschaft auf nationaler und auf EU-Ebene. In diesen Quellen kann über die im Januar 2007 gestartete und frei zugängliche „Suchmaschine für Ernährungswissen“ von food-monitor in Volltextsuche recherchiert werden.

Das Konzept von food-monitor lautete von Anfang an:
– aktuelle, objektive Information über Entwicklungen im Ernährungsbereich von foodwatch und Greenpeace über den Bundesverband der Lebensmittelwirtschaft bis hin zu den großen Lebensmittelkonzernen.
– Konzentration auf Ernährungsfragen. Der Handel und die „klassische Lebensmittelwirtschaft“ waren seit Jahrzehnten umfassend repräsentiert in etablierten Printmedien der Branche.
– Orientierung auf Business-Zielgruppen (Informationsdienst mit Abo) sowie „kritische“ Verbraucher (über Portal und Newsletter).

Den Pressedienst food-monitor gab es zunächst ausschließlich per täglichem E-Mail-Versand. In 2006 erfolgte die Gründung eines Portals unter www.food-monitor.de. Hierüber können nun seit Oktober 2008 die Meldungen von den Abonnenten laufend per RSS-Feed unmittelbar nach Einpflegen in einen geschützten Online-Bereich abgerufen werden. Somit besteht ein „Nachrichtenticker“, über den von morgens bis abends News per Internet hereinkommen.

Der primäre Nutzen für die Kunden des Informationsdienstes besteht in der redaktionellen Auswertung von täglich zwischen 150 und 200 Meldungen aus der Ernährungswirtschaft. Was ist wirklich wichtig? Was sind die kontrovers diskutierten Themen? Was ist neu? Nach diesen Kriterien werden rund 10 % der Meldungen – also zwischen 15 und 20 – täglich in den Dienst aufgenommen und den Abonnenten übermittelt. Für sämtliche dieser Meldungen erhalten die Abonnenten das Copyright zur eigenen freien Verwendung, wie beispielsweise einen hausinternen Mitteilungsbrief oder auch für die Veröffentlichung in eigenen Medien.


Umstellung auf ein Redaktionssystem im November 2008

Ein Redaktionssystem auf WordPress-Basis hat das Einpflegen und die Verwaltung von Meldungen erheblich erleichtert und beschleunigt. Außerdem können Layout-Änderungen oder die Platzierung von Anzeigen äußerst effizient in wenigen Minuten für das gesamte Portal umgesetzt werden.

Das Portal verzeichnet heute durchschnittlich rund 120.000 Besucher monatlich bei einem Zuwachs von fast 90% in 2009 gegenüber dem Vorjahr. Pro Besucher werden 8 Seiten aufgerufen. In der in Deutschland mit Abstand meistgenutzten Suchmaschine Google hat sich food-monitor nicht nur beim Suchbegriff „Food“, sondern bei einer Vielzahl anderer Ernährungsbegriffe auf vorderen Rängen der ersten Suchergebnisseite etabliert – häufig weit oben auf Seite 1 im Umfeld von Wikipedia oder maßgebenden Institutionen wie dem BMELV, dem BLL, Slow Food u.a.

Die Bindung an die Webseite wird durch einen wöchentlich erscheinenden, kostenlosen Newsletter gepflegt, der sich vornehmlich mit Verbraucherthemen an Interessenten wendet.


Internetnutzung noch unterentwickelt

Nicht einmal 10 % der Besucher der Homepage von food-monitor nutzen die interne Volltextsuche oder die „Suchmaschine für Ernährungswissen“. Nach wie vor scheinen die meisten Nutzer relativ ungeübt im Umgang mit Fachdatenbanken, wie sie food-monitor mit seinen Suchfunktionen anbietet. Stattdessen wird lieber in Google gesucht, auch wenn allgemein bekannt sein muss, dass hier die Trefferquote mit hoher Streuung einhergeht, während man in der Suche bei food-monitor eben konzentriert ist auf die oben erwähnten rund 1.400 relevanten Ernährungsseiten.

Ebenso in Sachen Interaktivität bzw. eigenem Engagement scheint die Gemeinde der Internetnutzer aus der Ernährungsbranche zurückhaltend zu sein. Die Kommentarfunktion, die es inzwischen auf den Seiten von food-monitor gibt, wird kaum genutzt. Stattdessen erreichen die Redaktion ab und an Anfragen per E-Mail, anstatt eigene Fragen und Kommentare diskussionsfreudig im Online-Portal zu veröffentlichen. Dies betrifft auch kritische Positionen gegenüber food-monitor, die teilweise von der Redaktion selber als Kommentar oder in dem ebenfalls angebotenen, aber wenig genutzten „food-forum“ veröffentlicht werden. Nur wenige Forum-Mitglieder stellen dort regelmäßig PR-Meldungen und Veranstaltungshinweise ein. Die Abrufzahlen sind dabei durchaus nennenswert.


Neue Angebote in food-monitor in 2009 und was kommt 2010?

Besondere Suche

Die interne Suche von food-monitor wurde ergänzt um die Konzentration der Volltextsuche auf einzelne Themenschwerpunkt, wie Bio- und Ökolandbau, Lebensmittelsicherheit, Landwirtschaft oder Ernährung und Gesundheit.

Hunger

Die „andere Seite“ der Ernährungsthematik findet ihren Niederschlag im Bereich „Hunger“, in dem Pressemeldungen von „Brot für die Welt“ u.a. Organisationen veröffentlicht werden.

Twitter

Seit Sommer 2009 wird selbstredend auch ordentlich „getwittert“. Sämtliche im Portal veröffentlichte Beiträge erscheinen in der typischen, 140 Zeichen langen Kurzform unter http://twitter.com/foodmonitor . Aktuell mit 360 „Followers“ – sprich Interessenten, die sich über diese Twitter-Seite auf dem Laufenden halten und bei Interesse an einer Meldung, über einen Link in den Volltext im Portal geschickt werden. Qualität geht hier beim Sammeln von Followers vor Quantität. food-monitor folgt selber nur Twitter-Seiten mit Ernährungsinhalten.

Jobmarkt

Stellenangebote werden kostenlos veröffentlicht, sofern diese bereits auf anderen Webseiten erschienen sind und über einen RSS-Feed angeboten werden. Leider wird dieses Internetfeature in der Ernährungsbranche noch sehr wenig genutzt, so dass das Angebot entsprechend gering ist. Auch hier herrschen wohl Unwissenheit über die Möglichkeiten des Internet vor. Das „food-forum“ von food-monitor bietet seit fast zwei Jahren die kostenlose Möglichkeit, eigene Beiträge – eben auch Stellenangebote oder -gesuche – zu veröffentlichen: Nutzung weitgehend Fehlanzeige.

Anzeigenwerbung

Zu unterscheiden ist zwischen den bereits als „klassisch“ zu bezeichnenden Google-Anzeigen, die vorwiegend Textanzeigen mit relativ hohem Informationsgehalt darstellen. Diese werden passend zum jeweiligen Inhalt einer Webseite von Google eingespielt.

Darüber hinaus hat sich auf dem deutschen Markt für mittlere bis kleine Anbieter in 2009 „AdScale“, Deutschlands erster und einziger Echtzeit-Marktplatz für Onlinewerbung, etabliert. Seit Herbst macht Adscale mit Anzeigen, die nach „CPC“ (= Cost per Click) bezahlt werden, Google zunehmend Konkurrenz. Die Zahl der werbenden Unternehmen und Anzeigen ist rapide gestiegen. Nach anfänglichen Experimenten hat sich auf dem Onlineportal von food-monitor schnell ein klarer Schwerpunkt auf Anzeigen mit typischen „Frauenthemen“ herausgestellt. Dies korrespondiert mit der Tatsache, dass der überwiegende Teil der an Ernährungsinformationen interessierten Verbraucher und in der Ernährungswirtschaft tätigen Fachkräfte weiblich ist.

Aktuelles Projekt: Lebensmittelbuch im Volltext

Mit freundlicher Genehmigung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wird das Deutsche Lebensmittelbuch im Volltext in food-monitor eingepflegt. Es stellt eine Sammlung von Leitsätzen dar, in denen Herstellung, Beschaffenheit oder sonstige Merkmale von Lebensmitteln beschrieben werden, die für die Verkehrsfähigkeit der Lebensmittel und damit auch für den Verbraucher von Bedeutung sind. Diese Leitsätze stellen zwar keine Rechtsnormen dar, besitzen jedoch den Charakter objektivierter Sachverständigengutachten, die der gerichtlichen Nachprüfung unterliegen.

Die Leitsätze zu folgenden Produktgruppen können derzeit im Portal von food-monitor im Volltext abgerufen werden:
o Brot und Kleingebäck
o Erfrischungsgetränke
o Feine Backwaren
o Feinkostsalate
o Fisch, Krebse und Weichtiere und Erzeugnisse daraus

Der Themenkomplex wird in 2010 Zug um Zug ausgebaut. Da das Lebensmittelbuch umfangreich ist, wurde in die seiteninterne Suche von food-monitor eine besondere Suche für diese Rubrik integriert.

Web-Trends 2010

1. Die Bedeutung des Internets als Informationsmedium nimmt weiter zu. Print stirbt nicht, hat aber immer weniger Bedeutung für aktuelle Informationen.

2. Durch die Breitbandangebote erhalten Videoinformationen und Spots zunehmende Akzeptanz.

3. Kleinere Webseiten bzw. Seiten mit relativ niedrigem Stellenwert in den Suchmaschinen haben es immer schwerer, gefunden zu werden. Dadurch nimmt die Bedeutung von Portalen wie food-monitor zu. Die Pressemeldung zu ein- und demselben Thema wird in Seiten mit einem hohen Ranking in Google eher bei food-monitor als auf der Originalseite gefunden.

4. Für den Stellenwert in Suchmaschinen gilt für Webseiten nach wie vor: Content, Content, Content! sowie Aktualität, professionelles Webdesign und Angebot interaktiver WEB 2.0-Funktionen.

5. Werbebudgets wandern zunehmend von den klassischen Medien ins Internet. Ernährungsindustrie, Institutionen und Verbände verhalten sich noch zögerlich, werden jedoch nachziehen (müssen). Bereits in den letzten Monaten des Jahres 2009 verzeichnet food-monitor eine deutliche Zunahme von Anzeigen zu Themenkampagnen und Produkten aus der Lebensmittelwirtschaft. Die Preise für Tausenderkontakte und CPC (Cost per Click) werden sich allmählich weniger an hohen Besucherzahlen von Portalen, sondern mehr an qualitativen Aspekten, wie z. B. Zielgruppenrelevanz orientieren. Und: Die Anzeigenpreise werden langfristig von einem heute noch unverhältnismäßig niedrigem Niveau auf akzeptable und mit Print- sowie TV-Preisen vergleichbare Tarife steigen.

6. Jährlich wächst food-monitor um rund 6.000 Seiten. Bestand derzeit: rund 12.500 Meldungen aus dem Zeitraum 2006 bis heute. Ende 2010 wird das Online-Angebot fast 20.000 Seiten umfassen. food-monitor ist bereits heute eines, wenn nicht das größte Archiv für Pressemeldungen zu Ernährungsfragen in Deutschland. Außerdem: food-monitor ist unabhängig, ausgewogen und voll eigenfinanziert.


„Über mich“

Jürgen Baums ist kein Ernährungsexperte, sondern Designer und Journalist. Nicht stressbedingt durch die redaktionelle Arbeit an food-monitor, sondern gewollt habe ich in den letzten 14 Monaten 9 Kilo abgenommen, weniger durch Joggen (seit mehr als 10 Jahren) als eher durch gesündere Ernährung. Es bleibt also etwas hängen bei dem täglichen „Studium“ der Ernährungsmeldungen 😉 Mein BMI steht bei exakt 25 – also noch in der Kategorie 25 – 29,9. Der BMI-Rechner meint dazu: „Wenn Sie gesund sind und sich wohl fühlen, können, aber müssen Sie nicht unbedingt abnehmen. Sprechen Sie im Zweifel mit Ihrem Arzt. Der hält mich für schlank.

Meine „Rezepte“ für´s Abnehmen: vor allem etwas reduzierte Nahrungsaufnahme bei wechselnden Rythmen und Gewohnheiten und Abbau des Konsums von Süßigkeiten (Schokolade, Lakritze). Von „5 am Tag“ schaffe ich immerhin „3“. Auch schon mal durch selbstgemachten Joghurt: preiswerter Bio-Magerjoghurt + Apfelsinen, Bananen, Äpfel. Fertiggerichte kommen mir weniger in den Magen. Gerne koche ich an Wochenenden chinesisch – sehr gesunde Küche durch kurze Garzeiten gesunder Gemüsesorten wie Brokkoli, Sojasprossen, Paprika, Möhren! Zweimal wöchentlich gibt es Fisch in unterschiedlichen Darreichungsformen – muss nicht immer gekocht sein. Sonst bin ich „Brotesser“. Täglich gibt es Alkohol: 1 Glas Rotwein oder Altbier – soll nach der Mehrzahl der mir vorliegenden Studien gesundheitsfördernde Wirkung besitzen. Dazu gibt´s im Winter häufig Erd- und Walnüsse in Maßen.

Mir fehlt weitgehend das Verständnis für die ungeheure Vielfalt an tatsächlich oder vermeintlich „neuen“ Lebensmittelprodukten. Das allermeiste liefert die Natur und die Region an frischen Lebensmitteln, die man sich mit ein wenig Kochkenntnissen zubereiten kann. Auf Nährwertangaben, Kalorienzufuhr etc. achte ich mangels Lust, Zeit und Kenntnissen überhaupt nicht.

Vor der Schweinegrippe wie allen anderen Angriffen durch Erkältungs- und Grippeviren schütze ich mich neben dem Verzicht auf Impfungen (gehöre ja nicht zu einer gesundheitlichen Risikogruppe unserer Bevölkerung) mit einer täglichen, großen Tasse Tee „Assam Mokalbari“ mit 1 Zitrone und zwei gehäuften Teelöffeln Imkerhonig und natürlich Joggen (im Winter reduziert).

Kempen / Krefeld, Dezember 2009
Jürgen Baums, Herausgeber food-monitor

redaktion@food-monitor
www.food-monitor.de

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