Kein rohes Fleisch in der Schwangerschaft: BfR warnt vor Toxoplasmose

Das Risiko einer Toxoplasmose sollte nicht unterschätzt werden, informiert das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Besonders gefährlich ist die Erkrankung, wenn sich Schwangere erstmalig mit dem Parasiten infizieren. Denn der Erreger kann auf das ungeborene Kind übertragen werden und es schädigen. Die Toxoplasmose gehört zu den häufigsten parasitären Infektionen weltweit. In Deutschland ist vermutlich bereits jeder zweite Bürger mit dem Erreger Toxoplasma gondii in Kontakt gekommen.

Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Infektion in der Regel ohne Symptome und führt zu einer lebenslangen Immunität. Bei Kleinkindern unter fünf Jahren und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem – zu denen aufgrund von hormonellen Veränderungen auch Schwangere zählen – kann eine Erstinfektion sehr schwer verlaufen. Toxoplasmen kommen insbesondere in rohem Fleisch vor. Die Parasiteneier werden von erkrankten Katzen mit dem Kot ausgeschieden und infizieren Nutztiere über das Tierfutter. Durch zweiminütiges Erhitzen auf Temperaturen von über 70 Grad Celsius auch im Inneren der Fleischstücke lassen sich die Erreger abtöten. Außerdem können die Erreger mit Erdpartikeln auf die Oberfläche von Gemüse und Obst gelangen.

Gefährdete Personen können sich vor einer Infektion schützen, indem sie Fleisch immer gut durchgaren und keine rohen Fleischerzeugnisse wie Hackfleisch, Carpaccio, Tee- oder Mettwurst verzehren. Rohes Gemüse und Obst sollten vor dem Verzehr gründlich abgewaschen, geschält oder gekocht werden. Lebensmittel wie Kartoffeln oder Möhren sind getrennt von anderen Produkten aufzubewahren, wenn ihnen Erde anhaftet. Schwangere sollten den direkten Kontakt mit Katzenkot meiden, bei der Gartenarbeit Handschuhe tragen und sich regelmäßig die Hände waschen.

Quelle: aid