ÖKO-TEST Schlankheitsmittel: Kuriositätenkabinett und leere Versprechungen

Wenn der Frühling naht, ist es Zeit, den Winterspeck wieder loszuwerden. Da klingen die Versprechen verlockend, die die Hersteller von Schlankheitsmitteln machen: 15 Kilo in vier Wochen zu verlieren, scheint ein Leichtes zu sein. Möglich machen sollen das Präparate, die den Appetit bremsen, die Fettverbrennung beschleunigen oder aufgenommene Nahrungsfette binden. Doch eine Pille, die die Pfunde einfach schmelzen lässt, gibt es bis heute noch nicht. Die Werbeversprechen entpuppen sich allesamt als dicke Lügen.

Von den 47 untersuchten Produkten erhielt das Beste die Note „befriedigend“. Es ist ein Arzneimittel und enthält den Wirkstoff Orlistat. Der hemmt die Spaltung der Fette im Dünndarm, so dass der Körper weniger Fett und Kalorien aufnimmt. Im Vergleich zu einer Diät allein kann man dadurch 50 Prozent mehr Gewicht verlieren.

Allerdings kann das Gewicht im Anschluss an die Diät nur halten, wer die Ernährung umstellt. Denn der Grund für Übergewicht ist zu viel Fett und zu viel Zucker in der täglichen Ernährung. Wer davon nicht weniger isst, hat sich nach kurzer Zeit die verlorenen Pfunde wieder angefuttert: der bekannte Jojo-Effekt.

Vermeintliche Wunderstoffe, die zum Beispiel zusätzlich Fett verbrennen sollen, erleichtern mit Sicherheit nur eines – das Portemonnaie. Für die Wirksamkeit von Extrakten aus grünem Tee, Chitosan und anderem gibt es keine Belege. Was noch schlimmer ist als ein teures, nutzloses Produkt: In einigen Präparaten fanden die Labors sogar gesundheitsgefährdende Pestizide und Spuren eines Schimmelpilzgiftes. Auch so manch andere Wundermittel wie Gels, Pflaster und Fruchtgummis sind bar jeglicher wissenschaftlicher Grundlage und gehören eher in ein Kuriositätenkabinett.

„Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind die einzige Möglichkeit, auf Dauer ein paar oder auch ein paar mehr Pfunde abzuspecken“, resümiert Chefredakteur Jürgen Stellpflug.

Die aktuelle Ausgabe des ÖKO-TEST-Magazins Februar 2010 gibt es seit dem 29. Januar 2010 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.

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Quelle: Öko-Test