Vitamin K

Obwohl Vitamin K eine sehr wichtige Rolle bei der Blutgerinnung und dem Knochenstoffwechsel spielt, wird es doch wesentlich seltener als andere Vitamine erwähnt. Das kann daran liegen, dass bei diesem Vitamin – das natürlicherweise als K1 und K2 vorkommt – eigentlich kein Mangel auftritt, da wir Vitamin K2 zu einem gewissen Anteil selbst herstellen können.

Vorkommen

Vitamin K1 (Phyllochinon) kommt vor allem in grünen Gemüsesorten wie Grünkohl, Petersilie und Spinat, aber auch in Blumenkohl, Früchten (Kiwi, Pflaumen) und tierischen Produkten wie Innereien, Eigelb, Butter und Quark vor. Vitamin K2 (Menachinon) wird von Bakterien in begrenzten Mengen aus Vitamin K1 in unserem Dickdarm hergestellt. Das deckt etwa die Hälfte des Vitamin K-Bedarfs und schließt eine Unterversorgung praktisch aus.

Funktion

In der Blutgerinnung spielt Vitamin K eine entscheidende Rolle, da es die inaktiven Vorstufen einiger Gerinnungsfaktoren in ihre aktive Form überführt. Im Knochenstoffwechsel trägt Vitamin K allgemein zur Mineralisation und K2 im Besonderen zur Hemmung des Knochenabbaus bei. Zudem ist Vitamin K an der Zellwachstumsregulation und der Entstehung von Tumoren beteiligt.

Empfohlene Zufuhr Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt für Säuglinge (0 bis unter 4 Monate) 4 µg und für 4 bis unter 12 Monate alte Babys 10 µg Vitamin K. Kleinkinder (1 bis unter 4 Jahre) benötigen 15 µg, 4- bis unter 7-Jährige 20 µg und Kinder (7 bis unter 10 Jahre) 30 µg bzw. 40 µg (10 bis unter 13 Jahre). Für Jugendliche ab 13 bis unter 15 Jahren liegt der Bedarf bei 50 µg, ab 15 bei 70 µg (Männer) bzw. 60 µg (Frauen). Bei den über 50-Jährigen steigt der Bedarf auf 80 µg (Männer) bzw. 65 µg (Frauen).

Zufuhrempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Vitamin K

Alter Zufuhrempfehlung
m w
0 bis unter 4 Monate 4 µg/d 4 µg/d
4 bis unter 12 Monate 10 µg/d 10 µg/d
1 bis unter 4 Jahre 15 µg/d 15 µg/d
4 bis unter 7 Jahre 20µg/d 20µg/d
7 bis unter 10 Jahre 30µg/d 30µg/d
10 bis unter 13 Jahre 40µg/d 40µg/d
13 bis unter 15 Jahre 50 µg/d 50 µg/d
15 bis unter 51 Jahre 70 µg/d 60 µg/d
ab 51 Jahre 80 µg/d 65 µg/d
Schwangere, Stillende n.a. 60 µg/

Mangelsymptome

Ein Vitamin K-Mangel ist auf Grund der relativen Eigensynthese fast auszuschließen. Jedoch kann es bei Neugeborenen und Personen, die Vitamin K hemmende Medikamente nehmen, zu einem Mangel kommen. Dieser äußert sich in einer gestörten Blutgerinnung – erkennbar u. a. an einer schnelleren Blutungsneigung (Nasenbluten, blaue Flecke) – die im schlimmsten Fall zu lebensbedrohlichen Blutungen führt. Eine langfristige Unterversorgung erhöht zudem das Risiko für Osteoporose und Gefäßkrankheiten.

Besonderheiten und Wissenswertes

Unser Körper kann Vitamin K nur in sehr kleinen Mengen speichern. Dank der Hitzestabilität ist der Vitaminverlust bei der Speisenzubereitung jedoch relativ gering. In der Symptomatik dem Vitamin K-Mangel sehr ähnlich ist die Hämophilie bzw. Bluterkrankheit. Bei dieser Erbkrankheit ist die Blutgerinnung auf Grund bestimmter fehlender Gerinnungsfaktoren derart gestört, dass das Blut aus offenen Wunden nur sehr langsam oder gar nicht gerinnt und die Verletzung im schlimmsten Fall zum Tode führt.

Quelle: Wirths PR