Bärlauch – das bärenstarke Kraut

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Vorkommen und Ernte

Bärlauch kommt wild in Europa und Nordasien vor. Er wächst in Laub- und Auwäldern auf feuchten Böden. Bärlauch ist eine weiß blühende bis zu 50 cm hohe Pflanze. Er kann leicht mit den giftigen Pflanzen Maiglöckchen und Herbstzeitlose verwechselt werden.

Tipp: Machen Sie den Geruchstest. Zerriebene Bärlauchblätter haben im Gegensatz zu Maiglöckchen und Herbstzeitlosen einen starken knoblauchähnlichen Geruch.

Die beste Qualität hat Bärlauch, wenn die zarten, hellgrünen Blätter ab Mitte März vor dem Aufbrechen der weißen Blütenknospen Ende April geerntet bzw. gesammelt werden. Die geernteten Blätter sollten kühl und bei hoher Luftfeuchtigkeit aufbewahrt werden. Während der Saison wird Bärlauch in klassischen Bärlauch-Gegenden wie Odenwald, Südpfalz, Steigerwald und Schwarzwald wild geerntet. Die Nachfrage nach Bärlauch stieg in den letzten Jahren, so dass die durch Wildsammlungen verfügbaren Mengen nicht mehr ausreichen. Daher wird Bärlauch heute auch im Topf erwerbsgärtnerisch produziert.

Gesundheitsfördernde Wirkung

„Iss Porree im Frühling und Bärlauch im Mai, dann haben die Ärzte im nächsten Jahr frei“. Dieses englische Sprichwort weist auf die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe im Bärlauch hin. Diese Inhaltsstoffe senken den Blutdruck, die Blutfettwerte und den Cholesterinspiegel und schützen dadurch vor Thrombose, Arteriosklerose und Herzinfarkt. Weiterhin beeinflusst Bärlauch den Magen-Darm-Trakt positiv. Er kann Magenschmerzen lindern, die Verdauung anregen, Fadenwurmbefall kurieren, die Darmflora aufbauen und Darmpilzen entgegenwirken. Daher wird Bärlauch häufig bei Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit eingesetzt.

Auch bei Hauterkrankungen kann Bärlauch helfen. So lindern frisch zerdrückte Blätter Hautausschläge. Pharmakologische Untersuchungen beschreiben ebenfalls die Linderung von Asthma, Bronchitis, Arthritis und Rheuma durch Bärlauch.

Bärlauch in der Küche

Bärlauch wird häufig als milder Knoblauchersatz verwendet. Besonders frischer Bärlauch hat ein besonderes Aroma, das beim Erhitzen stark leidet. Die frischen Bärlauchblätter eignen sich für Salate, Suppen, Soßen, Quarkspeisen, Pfannkuchen, Brotaufstriche, Pizzen und Aufläufe. Als Bärlauch-Schnaps, -Essig, -Öl, -Pesto und -Nudeln können sie konserviert werden. Die Zwiebeln, Knospen und jungen Blüten des Bärlauches sind ebenfalls essbar. In Salz und Essig eingelegt ergeben die grünen Samen einen würzigen Kapernersatz.

Autorin: Fenja Bielfeldt, Ernährungszentrum Bruchsal, Landratsamt Karlsruhe

Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd, Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum
http://www.ernaehrung-bw.info