Zahngesunde Ernährung für Kinder

Dank der verbesserten Vorsorge und der erhöhten Zufuhr von Fluoriden, ist die Zahl der Kinder mit Kariesbefall in Deutschland in den letzten Jahren rückläufig. Dennoch gibt es immer noch zu viele Kinder, die aufgrund einer schlechten Ernährungsweise und mangelnder Zahnpflege ein erhöhtes Kariesrisiko haben.

Schon das Milchgebiss hat eine wichtige Bedeutung:
o für die Entwicklung des Kiefers,
o als Platzhalter für die bleibenden Zähne,
o für die Stellung und Gesunderhaltung der nachfolgenden Zähne,
o für das Erlernen des Sprechens, für die Kaufunktion und damit für eine ausreichende Nahrungsaufnahme.

Gesunde Milchzähne sind also Garant für gesunde nachfolgende Zähne, denn es besteht ein Zusammenhang zwischen Karies am Milchzahn und Karies bei den bleibenden Zähnen!

Welche vorbeugenden Maßnahmen können die Kariesentstehung verhindern?

Zahnstellung, Zahnbeschaffenheit und eine gesunde, zahnfreundliche Ernährung spielen eine zentrale Rolle:

Die Nahrung kann die Zusammensetzung der Bakterien im Mund positiv oder negativ beeinflussen. Zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke fördern das Wachstum der Kariesbakterien schon vom Säuglingsalter an. Zucker ist nicht nur in Süßigkeiten, sondern auch in vielen anderen Lebensmitteln und Getränken enthalten, wie z.B. in Marmelade, Honig, Nuss-Nougat-Creme, Fruchtjoghurt, Fruchtquarkzubereitungen, Pudding, Frühstücksflocken, Fertigmüsli, Trockenfrüchte, Brezel, Chips, Weißbrot, Fruchtsäfte, Fruchtnektare (ca. 50% Fruchtgehalt), Fruchtsaftgetränke (ca. 6-12% Fruchtgehalt), Limonaden, Colagetränke, Eistee, Ketchup etc.

Neben zuckerhaltigen Lebensmitteln haben auch säurehaltige Lebensmittel eine Karies fördernde Wirkung, in dem sie den Zahnschmelz an der Zahnoberfläche angreifen und auflösen können. Somit sollte der Verzehr von Limonaden, Colagetränken, Fruchtsäften, Fruchtnektaren, Fruchtsaftgetränken und von Lebensmitteln, denen Zitronensäure zugesetzt ist (besonders Süßigkeiten und Fertigprodukte), stark eingeschränkt werden.

Lebensmittel und ihre Wirkung auf die Zähne

Dies sind Lebensmittel, die der Säurebildung entgegenwirken und somit eine eher schützende Wirkung für die Zähne haben: Milch, Naturjogurt und Käse.

Gemüse, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, ungesüßte Getreideprodukte, Nüsse und Eier verhalten sich neutral oder basisch schaden den Zähnen ebenfalls nicht.

Obst enthält zwar ebenso Fruchtsäuren, fördert aber die Speichelproduktion durch Kauen und ist daher als nicht so schädlich einzustufen wie zugesetzte Fruchtsäuren. Ein übermäßiger Genuss von stark säurehaltigen Früchten kann dennoch zu Zahnschädigungen führen.

Kartoffeln, Reis, Nudeln oder andere Getreidearten sind stärkehaltige Lebensmittel, die ebenfalls wenig zur Kariesentstehung beitragen. Vollkornprodukte regen im Gegensatz zu Weißmehlprodukten den Speichelfluss an und sind somit eher als unbedenklich für die Zähne anzusehen.

Kauen hilft

Intensives und ausgiebiges Kauen fördert den Speichelfluss und vermindert somit das Wachstum der Bakterien. Der Speichel neutralisiert die Säure, die durch die Kariesbakterien entsteht und mineralisiert den angegriffenen Zahnschmelz mit mineralischen Salzen wie Calcium und Fluorid. Dadurch bleiben Zahnschmelz und Zähne erhalten.

Ballaststoffreiche Lebensmittel (Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte) fördern verstärktes Kauen und regen den Speichelfluss dadurch an.

Säuren schädigen den Zahnschmelz

Für die Zahngesundheit besonders schädlich, ist die Zitronensäure (E 330), die zu technologischen Zwecken – zur Konservierung oder als Aroma – vorwiegend bei der Getränke- und Süßwarenherstellung eingesetzt wird.

Entscheidend ist auch Menge der verzehrten Lebensmittel.

Tipps für die Erhaltung gesunder Zähne:

* Limonaden und Fruchtsäfte möglichst nicht jeden Tag trinken.
* Zucker- und säurehaltige Lebensmittel und Getränke nicht gleichzeitig verzehren.
* Besonders Zahn schädigende Süßigkeiten (wie z.B. Fruchtgummis, Lutscher) nur selten, am besten nach einer Mahlzeit naschen.
* Zwischenmahlzeiten wählen, die zum Kauen anregen und somit die Speichelbildung fördern.
* Nach dem Verzehr von süßen Lebensmitteln oder Getränken sollten sofort die Zähne geputzt werden. Ist keine Zahnbürste zur Hand kann auch mal ein spezieller Zahnpflege-Kaugummi verwendet werden.
* Nach dem Verzehr von säurehaltigen Lebensmitteln (auch bestimmten Obstsorten) oder Getränken sollten die Zähne nicht sofort und auch nicht so kraftvoll geputzt werden, um eine weitere Beschädigung der oberen Zahnschicht zu vermindern.
* Eltern sollten Ihren Kindern möglichst lange die Zähne putzen bzw. nachputzen und das Gebiss gründlich reinigen.
* Bei Säuglingen/Kleinkindern sollten Saugflaschen, Trinklerngefäße mit Schnabelaufsätzen oder Ansaugventilen nur kurz zur Flüssigkeitsaufnahme verwendet werden, aber auf keinen Fall zum Dauernuckeln

Mehr Informationen über „Zahngesunde Ernährung“ und Zahnputztechniken:
http://www.schwangerundkind.de/ernaehrung-zahngesund.html

Quelle: Schwanger und Kind