Qualitätsprüfung des DLG-Testzentrums Lebensmittel – 21. und 22. April in Heilbronn
Neben Käse sind es vor allem Joghurts und Desserts, die Molkereiprodukte so vielfältig erscheinen lassen. Ständig werden neue Variationen entwickelt und angeboten. Auch hier steht neben dem Geschmack verstärkt der Mehrwert im Vordergrund. Gefragt sind nach wie vor probiotische Produkte. Vermehrt nutzen Hersteller die wohltuende Wirkung besonderer Milchkulturen, die im Joghurt verarbeitet werden. Nicht zu kurz kommt dabei auch der Genuss. Die Produktion von Joghurt betrug im vergangenen Jahr 1,64 Millionen Tonnen. Die Experten des Testzentrums Lebensmittel der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) bewerten im Rahmen der Internationalen DLG-Qualitätsprüfung für Saure Milcherzeugnisse und Desserts 585 Erzeugnisse. An den Qualitätstests nehmen 56 Molkereien aus fünf Nationen teil. Die Produkte, die die strengen Qualitätskriterien erfüllen, erhalten eine DLG-Auszeichnung in Gold, Silber oder Bronze. Die Ergebnisse werden im Internet unter www.DLG.org/molkereiproduktetest ab Juni veröffentlicht.
Die Milchindustrie gehört zu den Innovationsmotoren im Food-Bereich. Allein deutsche Unternehmen bringen jährlich mehrere hundert Neuerungen an Milch und Milchprodukten auf den Markt. Neben neuen Rezepturen spielen vor allem kreative Verpackungslösungen eine große Rolle. Molkereiunternehmen orientieren sich dabei an den spezifischen Bedürfnissen der unterschiedlichen Verbrauchergruppen. Dazu zählen kleine und wiederverschließbare Verpackungsformen für Mini-Haushalte oder neue Angebote für den Verzehr außer Haus. Die Themen „Genuss“ und „Gesundheit“ dominieren bei Joghurts und Desserts. Extra viel Frucht, saisonale Geschmacksvarianten und besondere Cremigkeit sind bei „Genießern“ besonders gefragt. So stellen Fruchtjoghurts auch die größte Gruppe im DLG-Test, darunter verschiedene Trinkvarianten.
„low fat“ weiter im Trend
Die Trends „Wellness“ und „low fat“ bringen fettreduzierte Produkte und Molkeerzeugnisse in der Verbrauchergunst ganz nach vorne. In Reinform, mit Frucht oder Vitaminzusätzen sind sie in den DLG-Tests eine wachsende Prüfgruppe. Ein weiteres wichtiges Produktsegment stellen probiotische Milchprodukte sowie Frühstückdrinks dar. „Der durch die Beimischung von Früchten, Cerealien und anderen Komponenten in Verbindung mit der Variationsbreite bei Fett-, Säure- und Zuckergehalt sowie Konsistenz gegebene Nuancenreichtum stellt an die Sensorikexperten höchste Anforderungen“, so die wissenschaftliche Leiterin der DLG-Prüfung Dr. Inge Riemelt von der Milchwirtschaftlichen Lehr- und Untersuchungsanstalt Oranienburg.
Sensorische Qualität von Joghurt-Produkten
Neue Rezepturen und Geschmacksrichtungen sowie der Trend zu kalorienreduzierten Produkten machen die sensorische Prüfung, die den Genusswert eines Produktes ermittelt, besonders wichtig: Sind die Produkte überaromatisiert? Eignet sich die Konsistenz des Joghurts zum Trinken? Stimmen Süßkraft und Geschmack? Die Experten des DLG-Testzentrums haben deshalb ein Prüfschema entwickelt, das den besonderen Anforderungen an die Qualität von Sauren Milcherzeugnissen Rechnung trägt.
Im Labor findet eine mikrobiologische Prüfung statt. Je nach Produktgruppe werden die Proben unter anderem auf das Vorhandensein von Hefen und Schimmelpilzen untersucht. In der chemischen Prüfung wird der Fettgehalt ermittelt. Im Mittelpunkt der sensorischen Qualitätsbewertung durch die DLG stehen die Merkmale „Aussehen“, „Geruch“, „Geschmack“ sowie „Konsistenz/Textur“. Die sensorische Qualitätsbewertung beruht auf einem wissenschaftlich anerkannten 5-Punkte-Schema, das von der DLG entwickelt wurde: Die Höchstnote 5,0 erhalten dabei nur Produkte, die die strengen Qualitätsstandards fehlerfrei erfüllen. Um das Gesamtergebnis zu ermitteln, werden die Laborergebnisse mit denen der sensorischen Prüfung zusammengefasst und die Qualitätszahl ermittelt. Die Höhe der Qualitätszahl ist ausschlaggebend für die DLG-Prämierung in Bronze, Silber oder Gold.
Kontakt:
DLG
Guido Oppenhäuser, Pressereferent
g.oppenhaeuser(at)DLG.org
069 / 24 788 213
www.dlg.org
Quelle: DLG