Ananas – Ghanas „ausgezeichnete Frucht“

Jetzt wird es richtig spannend, denn es geht ums Ganze: Mit dem dritten Gegner Ghana wird entschieden, ob es im Achtelfinale weiter geht oder das deutsche Team zurück nach Deutschland fliegt. Damit die Zeit bis zu diesem Spiel schneller vergeht, haben wir uns auch den dritten Gruppengegner, Ghana, aus der Fruchtsaft-Perspektive näher angeschaut. In Ghana, früher „Goldküste“ genannt, kommt dem Wirtschaftssektor Landwirtschaft eine große Bedeutung zu. Etwa 40 Prozent der arbeitenden Bevölkerung sind in diesem Sektor tätig. Angebaut und exportiert wird in erster Linie Kakao. Ghana ist einer der größten Kakao-Exporteure der Welt. Bedingt durch das tropische Klima Ghanas sind darüber hinaus die Bedingungen für den Anbau von Ananas ideal, die als Früchte angeboten oder zu Fruchtsaft verarbeitet werden.

Der Export von landwirtschaftlichen Gütern hat in Ghana in den letzten Jahren stark zugenommen. Betrug er im Jahr 1994 noch 22.362 Tonnen, stieg er bis 2004 schon auf 130.000 Tonnen an.  Diese  Zunahme ist zu großen Teilen auf den Ananasexport zurückzuführen, der rund 40 Prozent der gesamten Agrarexporte Ghanas ausmacht. Auch der Ananassaft aus Ghana erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Zwischen 1999 und 2003 konnte ein Zuwachs von 90 Prozent bei dem Export von Ananassaft aus Ghana verzeichnet werden. So wurden im Jahr 2003 beispielsweise 264 Tonnen Ananassaft exportiert (GHANA EXPORT PROMOTION COUNCIL – PDF-Datei).

Entdeckt wurde die Ananas von Christopher Kolumbus auf einer seiner Reisen, als er die karibische Insel Guadeloupe besuchte. Die Inseleinwohner nannten sie „naná“, was auch „ausgezeichnete Frucht“ bedeutet. Kolumbus gab ihr den Namen „Kiefer der Indianer“, inspiriert durch das kieferähnliche Aussehen. So bekam die Frucht den Namen pineapple, wörtlich übersetzt „Kieferapfel“.

Der Geschmack der Ananas ist süßsäuerlich. Neben den Mineralstoffen Eisen und Mangan enthält sie Vitamin C und Beta-Carotin. Des Weiteren enthält sie das eiweißspaltende und damit verdauungsfördernde Enzym Bromelain (auch: Bromelin). In Zentral- und Südamerika wurde Ananas über Jahrhunderte zur Behandlung von Magenerkrankungen und zur Milderung von Entzündungen eingesetzt.

Die Ananas wird auch häufig als so genannter Fatburner bezeichnet. Das Enzym Bromelain soll die Fettverbrennung fördern und damit zur Gewichtsreduktion beitragen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) bestätigt diesen Zusammenhang nicht mit der Begründung: Enzyme und damit auch Bromelain sind Eiweiße, die in den meisten Fällen bereits im Magen durch Spaltung inaktiviert werden, so dass sie keine Fette mehr im Körper aufspalten können.

Bei uns in Deutschland wird gemäß der Fruchtsaftverordnung (PDF-Datei) Ananassaft mit 100 Prozent Fruchtgehalt oder Ananasnektar mit 50 Prozent Mindestfruchtgehalt hergestellt. Pro Kopf trinken die Deutschen ca. 670 ml Ananassaft/-nektar. Besonders beliebt ist dieser exotische Genuss in Gastronomie und Bars. Cocktails und Mischsäfte erhalten gerade durch Ananassaft eine besondere Note: eine feine Säure und ein fruchtiger Genuss.

Quelle: Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF)