Fragen zur Lebensmittelverarbeitung im Haushalt: Das richtige Maß beim Kochen

„Darf es ein bisschen mehr sein?“ Diese gut gemeinte Frage an Deutschlands Lebensmitteltheken bringt Hausfrauen, Hobbyköche und gestandene Profis immer wieder aufs Neue ins Grübeln: Habe ich wirklich genug Fleisch für den Grillabend eingekauft? Wie viel Salat brauche ich für sechs Personen? Reichen die Früchte für den Obstkuchen? Andererseits sollen keine Unmengen übrig bleiben. Über den Hunger hinaus essen und an Gewicht zunehmen sind erst recht unerwünscht. Wie also passe ich Rezeptangaben an den tatsächlichen Appetit meiner Gäste an?

Die schlechte Nachricht zuerst: Es gibt keine absolut richtigen Mengenangaben für Portionsgrößen. Selbst ein und dieselbe Person isst an verschiedenen Tagen unterschiedlich viel. Dennoch – und das ist die gute Nachricht – gibt es konkrete Erfahrungswerte, mit denen man planen kann. Angaben über Verzehrsmengen, Rohwareneinsatzmengen in Tabellenform enthält das aid-Nachschlagewerk „Lebensmittelverarbeitung im Haushalt“. Die Mengenkalkulation gelingt garantiert, wenn zusätzlich folgende Aspekte mit Ab- oder Zuschlägen einbezogen werden: Sind die Essensgäste Kinder, Jugendliche oder Erwachsene? Haben sie durchschnittlich eher großen oder kleinen Appetit? Wie viele Mahlzeiten verzehren sie insgesamt an diesem Tag? Wird das Gericht allein oder innerhalb eines mehrgängigen Menüs serviert?

Für den Einkaufszettel ist außerdem zu berücksichtigen, dass bestimmte Obst- und Gemüsesorten nicht essbare Anteile enthalten. Auch der Garprozess verändert Gewicht und Volumen vieler Lebensmittel. Nudeln, Reis und Hülsenfrüchte quellen beim Garen und verdoppeln bis verdreifachen dabei ihr Volumen. Spinat und viele Kohlgemüse dagegen fallen beim Erhitzen in sich zusammen, so dass eine ausreichend große Menge eingekauft werden muss, damit später genügend für den Teller übrig bleibt. Die Gewichtsveränderung bei Fleisch und Fisch schwankt in Abhängigkeit vom Garverfahren zwischen etwa zwischen 60 und 75 Prozent. Kartoffelprodukte verlieren das meiste Gewicht durch Verdampfen von Wasser beim Braten und Frittieren.

Quelle: aid