Frische Weine für heiße Tage: DLG testet Sommerweine

Mit den Temperaturen steigt die Lust auf leichtes Essen und Trinken. Bei Getränken sucht der Verbraucher in der Regel nach Erfrischung und Abkühlung und weniger nach Alkoholischem mit vielen Prozenten. Sommerweine sind da eine ideale Alternative. Doch nicht alle Weine eignen sich. Sommerweine sollten fruchtig sein und über eine wahrnehmbare Säure und nicht zu viel Restzucker verfügen. Im Rahmen der Bundesweinprämierung testete die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) „Sommerweine“. Eine Auswahl DLG-prämierter Sommerweine finden Sie im Anhang.

Sommerweine sollten einen moderaten Alkoholanteil haben. Ein Mindestalkoholgehalt von 10 Vol.-Prozent sollte aber bei trockenen Weinen nicht unterschritten werden, denn Alkohol ist ein Geschmacksträger, der maßgeblichen Einfluss auf den Charakter der Weine hat. Rotweine gelten allgemein eher als Herbst- oder Winterweine. Sie haben in der Regel ein ausgeprägtes Tanningerüst (höherer Anteil an Gerbstoffen) und einen höheren Alkoholgehalt. Die Fülle und Mächtigkeit, die daraus resultieren, passen weniger zum Geschmacksideal von Sommerweinen, das durch Frische und Fruchtigkeit geprägt ist. Auch Weine, die im Barrique (Holzfass) ausgebaut werden, eignen sich in der Regel weniger als Sommerwein. Der Wein extrahiert Inhaltsstoffe des Holzes und übernimmt dadurch Geschmackskomponenten vom Fass. Diese Besonderheit verstärkt die Ausprägung der Tanninstruktur und bewirkt sensorisch einen eher „wärmenden“ Eindruck, den Weintrinker bei höheren Temperaturen selten bevorzugen.

Dagegen bieten sich weißgekelterte Rotweinsorten, wie zum Beispiel Spätburgunder oder Portugieser als Blanc de Noir, Weißherbst oder Rosé ausgebaut, in der Regel als optimale „Sonnenbegleiter“ an.

Der aktuelle Jahrgang 2009 hat viele Weine hervorgebracht, die sich hervorragend für den sommerlichen Genuss eignen, so lautet ein Trend aus der diesjährigen DLG-Bundesweinprämierung. Eine Entwicklung, die auch dem Verbraucherwunsch nach frischen, fruchtigen und leichten Sommerweinen entspricht. Die DLG-Experten haben rund 200 prämierte Weine ausgewählt, die sich dank ihres moderaten Alkoholgehalts, ihrer Aromatik oder ihrer fruchtigen Säure als perfekte Begleiter der heißen Tage empfehlen. Im Mittelpunkt standen dabei die Fragen: Was macht den typischen Frühlings- und Sommerwein aus? Und wie sehen die idealen Begleiter für die sommerliche Küche aus?

Verschiedene Sommerwein-Typen

Typ 1: Aromatisch-leicht mit cremigem Schmelz
Rebsorten wie Weiß-, Grau- und Spätburgunder oder Chardonnay können trotz eines niedrigen Alkoholgehalts eine dezente Aromatik und genügend Körper entwickeln. Dadurch empfehlen sich Weine aus diesen Rebsorten als ideale Grillbegleiter, die perfekt mit gegrilltem Fleisch, aber auch Sommersalaten harmonieren.

Typ 2: Exotisch-fruchtig mit erfrischender Säure
Riesling, Rieslaner, Muskateller oder Traminer eignen sich dank ihrer erfrischenden Säure hervorragend zum Start in den sommerlichen Terrassenabend. Auch hervorragend für die Eröffnung des Sommerabends sind Blanc de Noir, die gut gekühlt sehr belebend und frisch wirken können.

Typ 3: Pikant, von „frischem Gras bis Johannisbeere“
Silvaner, Rivaner, Scheurebe und Sauvignon blanc sind dank ihrer Aromatik die perfekten Solisten für sommerliche Genießerstunden, setzen aber auch geschmackliche Akzente als Begleiter zu Sorbet oder Fruchtsalat.

Idealer Sommerwein: Weißherbst

Sein feinherber Charakter macht den Weißherbst zu einem perfekten Begleiter für lange Frühlings- und Sommernächte. Weißherbst ist eine deutsche Spezialität unter den Rosé-weinen. Er ist frisch und seine Farbe ist gold-schimmernd bis lachsrot. Er darf sich nur Weißherbst nennen, wenn er ein Qualitätswein b.A. ist und aus Trauben einer einzigen roten Rebsorte stammt. Zu den bekannten Weißherbstsorten zählen Portugieser oder Spätburgunder. „Weißherbst“ bezeichnet einen Wein, der ohne Maischestandzeit aus roten Trauben gewonnen wird.

Tipps für unbeschwerten Sommerwein-Genuss

Ein Sommerwein sollte die saisonale sommerliche Küche ideal ergänzen können. Die leichte Küche bestehend aus Salaten, Gemüse, Meeresfrüchten sowie Gegrilltem wird meist ideal begleitet von frischen, fruchtigen (nicht würzigen) Weinen wie Riesling oder Rivaner. Wichtig ist der Stil des Weines: Sommerweine müssen die richtige Frische mitbringen. So binden kühl und langsam vergorene Weine mehr natürliche Kohlensäure. Kohlensäure wirkt frucht- und säureverstärkend und ist so Garant für den typischen, fruchtig-frischen Sommerwein-Charakter. Die richtige Trinktemperatur bei heißen Außentemperaturen ist ebenfalls von Bedeutung. Je heißer das Wetter, desto kühler sollte der Wein serviert werden. Als Regel gilt bei Weiß- und Roséweinen eine Trinktemperatur von 10 Grad. Steigt das Thermometer über 20 Grad Celsius, sollte pro 5 Grad höherer Außentemperatur je ein Grad von der Trinktemperatur des Weins abgezogen werden.

Eine Auswahl DLG-prämierter Sommerweine finden Sie unter www.DLG.org/Presse in der Rubrik Ernährungswirtschaft.

MS-Excel Document  Empfehlungen_Sommerweine.xls
http://presse.dlg.org/blob/7344

Quelle: DLG