Kühlboxen: Kalte Kisten für heiße Tage

„Jetzt was Kühles“ – dieser Seufzer entfährt Fahrern und Auto-Insassen bei sommerlicher Hitze regelmäßig. Der Wunsch ist erfüllbar. Kühlboxen, die sich im Auto anschließen lassen, werden immer erschwinglicher. Nützlich sind sie auch für den Lebensmitteleinkauf. Kühl- oder Gefrierware kann auf dem Nachhauseweg keinen Schaden nehmen. TÜV SÜD sagt, worauf man bei Kühlboxen achten sollte.

Typen: Die meisten Kühlboxen für den Anschluss ans 12-Volt-Bordnetz kühlen mit sogenannten Peltierelementen. Diese preisgünstige, thermoelektrische Technik erlaubt die Abkühlung um bis zu 30 Grad auf Werte zwischen fünf und zehn Grad. Solche Geräte kosten zwischen 60 und 280 Euro. Deutlich leistungsfähiger sind Modelle mit Kompressoren, die ähnlich arbeiten wie Kühl- und Gefriergeräte im Haushalt. Sie können dank möglicher Minustemperaturen auch Tiefkühlware dauerhaft lagern. Diese Boxen sind nicht nur größer und schwerer, sondern auch deutlich teurer und kosten zwischen 400 und 1000 Euro.

Anschluss: Die Zigarettenanzünder-Steckdose liefert genügend Strom für die kühlende Kiste. Die Experten von TÜV SÜD empfehlen, das Kabel so zu verlegen, dass es weder beim Fahren stört, noch eingeklemmt werden kann, beispielsweise durch Sitzschienen. Ideal ist eine zweite Steckdose im Kofferraum oder Fond.

Verbrauch: Peltierelemente belasten das Bordnetz lediglich mit 40 bis 75 Watt oder rund drei bis sechs Ampere. Sie erzeugen nur theoretisch einen Mehrverbrauch beim Sprit. Die leistungsfähigeren Kompressoren brauchen weniger Strom, selten mehr als vier Ampere. Beide Typen sollten aber nur längere Zeit im Auto betrieben werden, wenn sie ein Power-Management haben. Das schaltet die Kühlung rechtzeitig ab, bevor die Batterie leer wird. Einige Kühlboxen verfügen über eine doppelte Stromversorgung, sind also auch an 230 Volt anschließbar.

Befestigung: Kühlboxen sind weder klein noch leicht. Schon beim scharfen Bremsen können sie zu gefährlichen Geschossen werden. Bei einem Unfall gilt dies umso mehr. TÜV SÜD rät zur sicheren Unterbringung, beispielsweise hinter einem Vordersitz oder im Laderaum.

Einbau: Für einige Automodelle gibt es ab Werk oder als Zubehör maßgeschneiderte Kühlfächer zum Festeinbau unter Armlehnen. Die elegante Lösung bietet allerdings meist nur wenig Platz, gerade mal ausreichend für Getränke und kleine Snacks. Zum Einkaufen sind sie eher unpraktisch, da man sie nicht mit ins Haus nehmen kann. Und sie sind teuer: ab 500 Euro. Der eigene Einbau integrierter Teile ist zudem nur technisch Versierten zu empfehlen und kann bis zu zweieinhalb Stunden dauern.

Vorarbeit: Wer Getränke & Co im Kühlschrank vortemperiert, erspart der Kühlbox später das Herunterkühlen. Vor allem nicht so leistungsfähige Peltier-Kühlboxen können an warmen Tagen nur die Temperatur halten, aber kaum noch abkühlen.

Wärme: Fast alle thermoelektrischen Kühlboxen lassen sich von Kühlen auf Wärmen umschalten. Das liegt an den physikalischen Eigenschaften der Peltierelemente. Durch Umpolen wechseln sie von Kühlen zu Heizen. Der Effekt kann im Winter praktisch sein; die Besitzer von Kompressor-Boxen (die „nur“ kühlen), vermissen ihn meist nicht.

Erfrischung: TÜV SÜD rät dringend, die Verfügbarkeit gekühlter Getränke im Auto nicht zum Genuss von Alkohol am Steuer zu nutzen.

Weitere Informationen für Autofahrer unter www.tuev-sued.de

Quelle: TÜV Süd