ÖKO-TEST Kinderzahncremes: Farbstoffe auf der Bürste

Weil kleine Kinder beim Putzen mehr Zahncreme verschlucken als ausspucken, ist es besonders wichtig, dass diese frei von bedenklichen Inhaltsstoffen ist. Wie eine aktuelle Untersuchung des Frankfurter Verbrauchermagazins ÖKO-TEST zeigt, gibt es eine Vielzahl „sehr guter“ oder „guter“ Kinderzahnpasten, die diese Voraussetzung erfüllen. Leider enttäuschen jedoch gerade einige der Marktführer.

So enthalten etwa einige Kinderzahncremes PEG/PEG-Derivate. Diese können die Schleimhäute für Fremdstoffe durchlässiger machen. Kritisch sieht ÖKO-TEST außerdem bestimmte Azofarbstoffe, die seit Kurzem in Lebensmitteln mit einem Warnhinweis gekennzeichnet werden, dass sie sich nachteilig auf die Aktivität und Konzentration von Kindern auswirken können. Hintergrund ist der Verdacht, dass diese Stoffe Hyperaktivität bei Kindern fördern. Bei sechs Kinderzahncremes stehen diese Farbstoffe auf der Zutatenliste. Ärgerlich ist zudem, dass drei Produkte mit einem Mittel schäumen, das die empfindlichen Schleimhäute der Kinder reizen kann.

Das Frankfurter Verbrauchermagazin legt Eltern nahe, für Kleinkinder eine spezielle Kinderzahnpasta zu kaufen. Denn die Kleinen im Vorschulalter benötigen zwar zur Vorbeugung gegen Karies das Mineral Fluorid, ein Zuviel davon hat aber Nebenwirkungen, wie etwa Veränderungen am Zahnschmelz in Form von weißen, gelblichen oder braunen Flecken. Zahncremes für kleinere Kinder erkennt man an den Aufschriften „500 ppm Fluorid“ oder „für Milchzähne“. Produkte mit kindgerechter Aufmachung wie Cartoons oder Prinzessinnen sind dagegen nicht immer echte Kinderzahncremes. Manche unterscheiden sich von Produkten für Erwachsene nur durch die Verpackung und einen milderen Geschmack. Weil sie wie Erwachsenenzahncremes mehr Fluorid enthalten, sind sie aber erst für Kinder ab sechs Jahren geeignet.

Das ÖKO-TEST-Magazin September 2010 gibt es ab dem 27. August 2010 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.

Quelle: ÖKO-TEST