Bayerischer Kren

Die Wurzel der Meerrettichpflanze wird als Gemüse oder Gewürz verwendet. Kennzeichen des Bayerischen Meerrettichs (auch Kren genannt) sind eine besondere Schärfe und ein würzig-rustikales Aroma. Durch die traditionelle, sorgfältige Verarbeitung ist das Fertigprodukt „Bayerischer Meerrettich“ von cremiger Konsistenz und heller Farbe ohne dunkle Punkte.

Besondere klimatische und bodenspezifische Gegebenheiten kennzeichnen die Anbauregionen in Mittel- und Oberfranken. Die Sommer hier sind mild, die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei ca. 700 mm/m2 und die Böden sind locker sowie sand- und lehmhaltig. Diese Kombination führt zu einem höheren Glucosinulat-Gehalt in der Krenwurzel, der den besonderen Geschmack des Bayerischen Meerrettichs ausmacht. Verarbeitet wird die Rohware traditionell vor allem in den fränkischen Landkreisen Erlangen-Höchstadt, Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim und Forchheim.

Markgraf Johannes Alchemista hat den Anbau von Meerrettich in der Gegend zwischen Nürnberg und Bamberg ausgelöst. Er residierte auf Schloß Scharfeneck in Baiersdorf und führte im 15. Jahrhundert die aus Südosteuropa stammende Meerrettich-Wurzel ein. Seither wird in langer Tradition und mit mittlerweile über 500 Jahren Erfahrung jede Wurzelstange vor ihrer Ernte im Herbst zwei Mal von Hand aus- und wieder eingegraben, um Nebentriebe zu entfernen.

Bis ins 16. Jahrhundert wurde Meerrettich fast ausschließlich als breit wirkendes Heilmittel eingesetzt. So auch von deutschen und englischen Seefahrern zur Vorbeugung des gefürchteten Skorbuts.

Schon lange wird Bayerischer Meerrettich weltweit exportiert. Wichtige Meilensteine hierfür waren die Fertigstellung des Ludwig-Donau-Main-Kanals in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die Erfindung des genussfertigen Meerrettichs im Glas um 1910 in Baiersdorf.

Zusammensetzung: Das verarbeitete Erzeugnis besteht im Wesentlichen aus geriebenem Meerrettich, Essig, öl und Gewürzen.

Name der Schutzgemeinschaft:
Schutzgemeinschaft Bayerischer Meerrettich Industriestraße 24 91083 Baiersdorf

Quelle: CMA – Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH