Nürnberger Lebkuchen

Nürnberger Lebkuchen ist ein rundes oder rechteckiges, braunes Weihnachtsgebäck mit einem Durchmesser von 8-10 cm und einer Höhe von 1-1,5 cm. Die süß schmeckenden Lebkuchen haben ein würziges Aroma und einen intensiven Nussgeschmack. Charakteristisch für ihren feinen, weichen und saftigen Teig ist der hohe Anteil an Zucker, Eiern und ölsamenfrüchten. Der Mehlanteil ist dagegen sehr gering. Nürnberger Lebkuchen werden ausschließlich im Stadtgebiet von Nürnberg hergestellt und sind im Handel nur von September bis Weihnachten erhältlich.

Für die Herstellung von Nürnberger Lebkuchen wird der Zucker mit den Eiern schaumig gerührt. Dann werden die fein bis grob gemahlenen Haselnüsse und Mandeln, Zitronat, Orangeat und Gewürze hinzugegeben. Mehl und Triebmittel werden dazugemischt, und die Masse wird zu einem glatten Teig verarbeitet. Dieser wird mindestens 0,5 cm dick auf Backoblaten gestrichen und je nach Belieben mit Mandeln, Zitronat oder Orangeat verziert. Danach müssen die Lebkuchen abtrocknen. Schließlich werden sie bei mäßiger Hitze 15-20 Minuten gebacken. Nach dem Backen können sie noch mit Zuckerguss oder auch Kuvertüre überzogen werden, bevor sie mehrere Wochen lagern müssen. Während der Lagerung entfalten die Lebkuchen ihr volles Aroma.

Wie der Lebkuchen zu seinem Namen kam, ist umstritten. Er stammt entweder vom altdeutschen Wort „lebbe“, sehr süß, ab und bedeutet so viel wie süßer Kuchen, oder aber der Name kommt vom lateinischen „libum“, was Fladen bedeutet.

Lebkuchen wurden ursprünglich als mit Heilkräutern vermischte Honigfladen in den Klosterapotheken hergestellt, wo Honig beim Fertigen von Kerzen übrig blieb. Die gewerbsmäßige Herstellung von Lebkuchen begann offiziell im 13./14. Jahrhundert. Im Mittelalter war Honig das einzige in großen Mengen vorhandene Süßmittel. Den Ruhm sowie die Tradition des Nürnberger Lebkuchen verdankt die Stadt Nürnberg ihrer günstigen Lage am Schnittpunkt der Handels- und Gewürzstraßen. Des Weiteren hatten die Nürnberger gute Handelsbeziehungen zu Venedig und gelangten so an die notwendigen Gewürze.

Zusammensetzung:
Zucker oder Honig, Eier, Triebmittel, ölsamen (Haselnüsse, Mandeln), Zitronat, Orangeat, Gewürze, Weizenmehl, Oblaten

Name der Schutzgemeinschaft:
Bäcker-Innung Nürnberg, Ostendstraße 149, 90482 Nürnberg

Quelle: CMA – Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH