Spreewälder Gurken

Spreewälder Gurken sind 4-12 cm lange, in eine mild-säuerlich abgeschmeckte Salzlake oder süß-saure Essiglösung eingelegte Gemüsegürkchen, die insbesondere als Beilage zu kaltem Fleisch, Wurst, Käse und Brot gegessen werden.

Die Spreewaldregion ist eine Fluss- und Auenlandschaft im Süden Brandenburgs, die sich über Teile der Landkreise Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz sowie Spree-Neiße erstreckt. Die Verarbeitung der Spreewälder Gurken erfolgt ausschließlich in Betrieben, die im Wirtschaftsraum Spreewald ansässig sind. Zudem werden dort mehr als 70 % der verarbeiteten Gurken angebaut und geerntet, nach kontrolliertem integriertem Anbau (gem. der Richtlinien über die Gewährung von Zuwendungen zur Einführung kontrollierter integrierter Produktionsverfahren im Obst- und Gemüseanbau vom 18.05.1995). Der besondere Geschmack der Spreewälder Gurken liegt begründet im feuchtwarmen Klima sowie in der Bodenstruktur und Wasserqualität des Spreewaldes.

Die Gurken werden teilweise in Scheiben geschnitten und teilweise ganz eingelegt. Frische Kräuter werden klein gehackt und mit den Gurken in eine Lake bzw. Lösung gegeben, deren Geschmack zwischen mild, sauer-salzig und süß-sauer variiert. Bei Spreewälder Gurken in Gläsern bis einschließlich 1.700 ml Nennvolumen erfolgt die Süßung ausschließlich mit Sacharose. Die Gesamtsäure (berechnet als Essigsäure) im Gärungsessig im Endprodukt ist kleiner als 1 %. Salzdillgurken (saure Gurken) enthalten einen Kochsalzgehalt von maximal 3 % im Endprodukt.

Der Ursprung des Gurkenanbaus im Spreewald liegt im 7./8. Jahrhundert n. Chr. Im Zuge der slawischen Besiedlung wurden die wichtigsten Kulturpflanzen für die Zubereitung der Gurken und auch die „Rezepte“ in die Region eingeführt. Zum bedeutendsten Erwerbszweig entwickelte sich der Gurkenanbau jedoch erst Ende des 17. Jahrhunderts. Spreewälder Gurken werden noch heute nach den für die Region typischen Rezepten hergestellt. Im Laufe der Zeit entwickelte jede Einlegerei ihr spezielles Geheimrezept, das innerhalb der Familienunternehmen weitergegeben wurde und bis heute beibehalten wird. Nach 1990 war die Spreewaldgurke eines der wenigen Produkte der ehemaligen DDR, die weiterhin erhältlich waren bzw. sind.

Zusammensetzung:
Gurken (mindestens 70 % aus dem Wirtschaftsraum Spreewald), frische Zwiebeln, frischer Dill, Sacharose, Salzlake bzw. Essiglösung

Name der Schutzgemeinschaft:
Spreewaldverein e. V., Am Neuhaus 7, 15907 Lübben

Quelle: CMA – Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH