Die Quitte – Kretas aphrodisierende Frucht

Jetzt werden Quitten geerntet. Vielen Menschen sind sie gänzlich unbekannt. In den letzten Jahren jedoch erfreuen sie sich immer größerer Beliebtheit als Konfitüre und Gelee, Saft oder Likör, in Chutneys und Gemüsemischungen, schließlich zählen sie als „Wildobst“ zu Großmutters fast vergessenen Früchten. Die Quitte – früher auch kydonischer Apfel genannt – verdankt ihren Namen der Region Kydon auf Kreta. Ihre eigentliche Heimat liegt im Kaukasus (Download). Auch der botanische Name Cydonia oblonga geht auf die Herkunft Kydon zurück. Die Qualität der griechischen Quitten soll berühmt gewesen sein. Für die alten Griechen galt das goldgelbe Kernobst als Frucht der Liebesgöttin Aphrodite und sollte auf Frauen erotisch anziehend wirken. Die Quitte ist auch Symbol für Glück, Liebe, Fruchtbarkeit, Schönheit, Klugheit und Unvergänglichkeit.

Die Quitte zählt als Kernobst zu der Familie der Rosengewächse. Weltweit gibt es schätzungsweise mehr als 200 verschiedene Sorten. Die bedeutendsten in Deutschland sind die nach der äußeren Form der Früchte benannten Sortengruppen Apfel- und Birnenquitten. Apfelquitten sind leicht herb, hart, trocken und wenig aromatisch. Birnenquitten hingegen sind eher weich und mild im Geschmack. Generell unterscheiden sich die Sorten in Fruchtfleisch, Duft, Geschmack und Aussehen. So gibt es holzige, trockene, harte, weiche, aromatisch duftende, milde oder aromatische Quitten, die entweder glänzen oder matt schimmern. Im Mittelmeerraum, in den Balkanstaaten, Süd- und Nordamerika oder Australien gibt es Quittensorten, die so weich sind, dass sie auch roh ein Genuss sind. Diese seltenen weichen Früchte werden heute vereinzelt auch in Baden-Württemberg geerntet.

Jetzt im Spätherbst werden Quitten in voller Reife geerntet und direkt verarbeitet. Die Reife ist am dünnen Flaum, am süßen wohlriechenden Duft und an der leuchtend goldgelben Farbe zu erkennen. Für ihren intensiven Duft sind übrigens mehr als 150 flüchtige Aromastoffe verantwortlich.

Am besten kocht man Quitten im wahrsten Sinne des Wortes weich, so kann man ihr herbes, fein säuerliches Aroma z. B. als Fruchtsaft oder -nektar genießen. Da Quittensaft sehr säurehaltig ist, kann er lt. Fruchtsaftverordnung (Download) als Nektar mit einem Fruchtgehalt von mindestens 50 Prozent hergestellt und angeboten werden. Gut schmeckt die Quitte auch in Kombination mit Äpfeln, Birnen, Trauben und Zitrusfrüchten. Die Mischung mit Apfelsaft ist in Deutschland besondersbeliebt.

Quitten enthalten viele wertvolle Inhaltsstoffe. Sie sind reich an Vitamin C, Kalium, Eisen und dem Ballaststoff Pektin. Außerdem enthalten sie den Gerbstoff Tannin sowie die Fruchtsäuren Apfel- und Weinsäure. Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe ist die Quitte auch in der Naturheilkunde keine Unbekannte. Sie wurde als Mittel gegen Durchfall, zur Stärkung des Immunsystems oder auch zum Blutstillen eingesetzt.

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Quelle: VDF