Schwangerschaft: Toxoplasmose – Vorsichtsmaßnahmen

Schwangere sollten kein rohes Fleisch essen. Sie könnten sich mit Toxoplasmen infizieren, die das ungeborene Kind schwer schädigen können. Eine Toxoplasmose ist für das Ungeborene dann gefährlich, wenn es für die Schwangere eine Ersterkrankung ist und unbehandelt bleibt.

Durch rohes, nicht durchgegartes Fleisch oder ungewaschenes Gemüse können Toxoplasmose-Erreger übertragen werden. Auch Erde, Katzenkot und Schafe sind – wenn auch nur in geringem Ausmaß – Infektionsträger. Man schätzt, dass etwa jeder zweite Erwachsene, vor allem Katzenbesitzer, schon einmal eine Toxoplasmose (meistens unbemerkt) durchgemacht hat und dann immun ist. Antikörper können – auch im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen – über einen Bluttest nachgewiesen werden.

Die Infektion, mit einer Inkubationszeit von ein bis drei Wochen, verläuft weitgehend ohne größere Beschwerden. Symptome, wie Fieber und Lymphknotenschwellung – ähnlich einem grippalen Infekt – treten oft nur in leichter Form auf. Eine Schwangere sollte auf jeden Fall ihren Arzt konsultieren, wenn sie sich derart krank fühlt.

Während der Schwangerschaft wird eine Erst-Infektion mit Toxoplasmose medikamentös behandelt. So kann das Risiko einer Ansteckung des Kindes über die Plazenta minimiert werden. Bleibt die Erst-Ansteckung einer Schwangeren mit Toxoplasmose unbehandelt, kann dies bei dem Ungeboren zu Fehl- oder Totgeburten, zu Schädigungen des Gehirns, der Leber oder Milz oder auch zur Erblindung führen – je nachdem zu welchem Zeitpunkt die Infektion auf das Kind übergegangen ist.

Geschieht dies am Anfang der Schwangerschaft, sind die Folgen für das Baby schwerwiegender als gegen Ende der Schwangerschaft, obwohl dann die Wahrscheinlichkeit einer Infektion des Kindes wesentlich höher ist, als in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft.

So können Sie sich vor einer Infektion schützen

o Garen Sie das Fleisch immer gut durch, so dass kein rötliches Fleisch oder Blut mehr zu sehen ist. Das Innere eines Lebensmittels sollte für kurze Zeit mindestens eine Kerntempertur von 70°C erreichen. Vermeiden Sie es, rohe oder ungekocht haltbar gemachte Fleischprodukte zu essen, wie z.B. Mett, Tartar, Rohwurst, Teewurst, rohen Aufschnitt. Bei einer Temperatur von über 50°C werden die Erreger abgetötet. Tiefgefrorenes Fleisch (mindestens minus 20 °C) enthält ebenfalls keine Erreger mehr.

o Obst, Salate und Gemüse sollte unter fließendem Wasser gründlich gewaschen werden, um Erde zu entfernen, die Toxoplasmen enthalten könnten. Gemüse sollte gegart, Obst geschält werden, um sicher zu gehen.

o Geflügel, pasteurisierte Kuhmilch und Eier kommen als Ansteckungsquelle für den Parasiten Toxoplasma gondii praktisch nicht in Betracht. Auch Fisch kommt als Toxoplasmose-Überträger kaum in Frage – aber hierin können Listerien enthalten sein.

o Bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln ist es gut, sich immer wieder die Hände gründlich mit Seife zu waschen. Ebenso gründlich gesäubert werden sollten alle mit rohen Lebensmitteln in Kontakt gekommenen Hilfsmittel, wie Messer, Bretter, Arbeitsflächen.

o Bei der Gartenarbeit sollten Sie grundsätzlich Gummihandschuhe tragen.

o Beim Reinigen des Katzenklos sollten Schwangere ebenfalls Gummihandschuhe tragen oder besser noch dieses einem anderen Familienmitglied überlassen.

o Beachten Sie, dass auch Sandkästen mit Katzenkot verunreinigt sein können, wenn Sie Spielplätze besuchen.

Lesen Sie mehr über Lebensmittelinfektionen in der Schwangerschaft:
http://www.schwangerundkind.de/lebensmittelinfektionen.html

Quelle: Health Science Service Ltd.