Vollkorn – ein Gesundheitswert?

Es gibt drei gute Gründe Vollkorn zu essen

1. Vitamine und Mineralstoffe

Wertvollen Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe finden sich im Korn überwiegend in den Randschichten. Beim Vermahlen gelangen unterschiedliche Anteile der Randschichten und damit dieser Inhaltsstoffe ins Mehl. Vollkornmehle und -schrote bestehen aus allen Bestandteilen des Getreidekorns, einschließlich Schalen und Keimling. Helle Mehle enthalten weniger Schalenanteile. Die Mehltypenzahl steht für den Asche- bzw. Mineralstoffgehalt im Mehl. Je höher die Type, desto mehr Mineralstoffe sind enthalten.

Tabelle: Nährstoffvergleich Speiseweizen und Weizenmehl

Nährstoff
pro 100g
Weizen ganzes Korn Weizenmehl Type 1050 Weizenmehl Type 405
Vitamin B1 0,47 mg 0,43 mg 0,06 mg
Vitamin B2 0,17 mg 0,07 mg 0,03 mg
Vitamin E 1,35 mg 0,60 mg 0,30 mg
Folsäure 0,05 mg 0,02 mg 0,01 mg
Magnesium 124,00 mg 53,00 mg 20,00 mg
Eisen 3,40 mg 2,90 mg 1,50 mg

Die Gießener Vollwertstudie zeigt, dass Vollkornprodukte die Nährstoffversorgung verbessern. „Vollwertköstler“ waren durch den hohen Anteil an Vollkornprodukten (bis zu 85 %) in ihrer Nahrung deutlich besser mit Ballaststoffen, Vitamin B1 und Vitamin E versorgt als „Nicht-Vollwertköstler“ (Aalderik, J. u.a. „Ergebnisse der Gießener Vollwert-Ernährungs-Studie“, Ernährungs- Umschau 41,1994).

2. Ballaststoffe

Der hohe Verbrauch von hellen Mehlen führte u.a. dazu, dass bundesweit zu wenig Ballaststoffe aufgenommen werden. Der Ernährungsbericht 2000 stellt fest, dass die durchschnittliche Aufnahme von Ballaststoffen mit etwa 20 g/Tag deutlich unter den Richtwerten von mindestens 30 g/Tag liegt. Helles Weizenmehl (Typ 405) enthält nur 15 % der Ballaststoffe des gesamten Getreidekorns, helles Roggenmehl nur etwa 20 %. Über kurze Zeiträume sind niedrige Ballaststoffgehalte in der Nahrung unproblematisch. Jedoch weiß man heute, dass die längerfristige zu geringe Aufnahme von Ballaststoffen mit verantwortlich für eine ganze Reihe von Zivilisationskrankeiten ist. Der Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) 2000 folgert: „Um die positive Wirkung einer ballaststoffreichen Kost gegen die Entstehung von Dickdarmkrebs und Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus und Hypercholesterinämie präventiv nutzen zu können, muss weiter intensiv an die Bevölkerung appelliert werden, vermehrt Vollkornprodukte, Kartoffeln und Gemüse sowie Obst zu verzehren.“

Vollkornerzeugnisse aus Getreide insbesondere unser „täglich Vollkornbrot“ spielen hierbei eine herausragende Rolle.

3. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

Wie schon Werner Kollath feststellte, werden immer wieder neue Erkenntnisse über die Bedeutung von Lebensmitteln für die menschliche Ernährung gewonnen. Z.B. wurde festgestellt, dass Inhaltsstoffe des Roggens krebsschützende Eigenschaften besitzen. Immer wieder wird deutlich, dass unsere Erkenntnisse über die Ernährung des Menschen und über die Wechselwirkungen von Mensch und Nahrung begrenzt sind. Ohne Zweifel haben wir in den letzten Jahrzehnten unendlich viele Fragen zu diesen Themen näher beleuchten können.

Alle Eigenschaften und Fähigkeiten eines Getreidekornes können jedoch nur erschlossen werden, wenn das gesamte Korn verzehrt wird.

Quelle: Ökolandbau.de