Antioxidative Aktivität in Plasma und Harn nach Konsum von grünem Tee, Oolong-Tee und schwarzem Tee

Dr. rer. nat. habil. Volker Böhm, Herbst 2001

Tee, eines der meist konsumierten Getränke, wird als wichtige Quelle für Polyphenole angesehen. Dieser Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe wird in verschiedenen Studien, unter anderem aufgrund ihrer antioxidativen Wirkungen, ein protektiver Effekt vor allem gegenüber Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs zugeschrieben. Während grüner Tee überwiegend Flavanole, Flavandiole und Phenolcarbonsäuren enthält, sind die polymeren Theaflavine und Thearubigene die Hauptpolyphenole des schwarzen Tees.

Untersuchungen an der Universität Jena ergaben, dass grüne und schwarze Tees vergleichbar antioxidativ wirksam sind. Neben der Sorte hatte in einer weiteren Studie die Aufbrühzeit einen großen Einfluss auf die antioxidative Aktivität von Tee-Extrakten. Mit zunehmender Extraktionszeit stiegen sowohl die Gesamtphenolgehalte als auch das antioxidative Potential.

In einer Humanstudie unter Leitung von Dr. Böhm mit vier männlichen Probanden wurde die protektive Wirkung des Teekonsums geprüft. Die antioxidative Aktivität der drei Tees wurde anhand von Plasma- und Harnproben überprüft. Nach Konsum von grünem Tee, Oolong-Tee und schwarzem Tee ist im Plasma der vier untersuchten Probanden keine deutliche Veränderung der antioxidativen Aktivität festgestellt worden. So werden z. B. Catechine entweder konjugiert oder schnell verstoffwechselt zu kleineren Molekülen.

Diese Stoffwechselprodukte werden in den Blutkreislauf zurückgeführt oder über den Urin ausgeschieden. Letzteres kann u.a. am signifikanten Anstieg der antioxidativen Aktivität im Harn der Probanden nach Konsum der drei Tees festgestellt werden. So wurden unter anderem Veränderungen der Gehalte an Gallussäure, 2,3-Dihydroxybenzoesäure und 2,5-Dihydroxybenzoesäure im Harn ermittelt. Momentan laufende flüssigchromatographische Analysen der Plasma- und Harnproben sollen Aufschluss über Veränderungen der Gehalte antioxidativ wirksamer Verbindungen nach Teekonsum geben.

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Herausgeber: Deutsches Tee-Institut, Hamburg
Presse-Service: EURO RSCG ABC, Hamburg