Die Wirkungen von Coffein im Tee

Dr. oec. troph. Eva-Maria Schröder, Frühjahr 1999

Seit Jahrhunderten gehören coffeinhaltige Getränke zu den ganz legal anregenden Genussmitteln. Zu den Coffeinlieferaten zählen die Genussmittel Kaffee und Tee, auch Cola-Getränke und Energy-Drinks. Der Coffeingehalt dieser Getränke hängt von der Art der Herstellung ab. Ein Liter Bohnenkaffee enthält 350 – 1100 mg Coffein, während in der gleichen Menge schwarzen Tees lediglich 150 – 350 mg Coffein enthalten sind.

Verteilung und Ausscheidung von Coffein

Die pharmakologische Wirkung von Coffein ist abhängig von der Dosis. 50 – 200 mg wirken beim Erwachsenen anregend, beseitigen Ermüdungserscheinungen und erleichtern den Lernprozess. Bei Mengen über 400 – 500 mg werden unerwünschte Symptome (Herzrasen, Schlaflosigkeit) beobachtet. Coffein wirkt auf alle Teile des Zentralen Nervensystems (ZNS) anregend. Die geistige Aufnahmefähigkeit wird gesteigert, die Müdigkeit verschwindet und die Stimmungslage verbessert sich. Des weiteren erhöht Coffein die Herzleistung, die Blutgefäße werden erweitert und die Ausscheidung von Flüssigkeit (Diurese) wird gesteigert.

Besonderheiten des Coffeins im Tee

Das 1827 erstmals im Tee entdeckte Coffein wurde zunächst als „Thein“ bezeichnet. Es kommt im Tee nicht in freier, sondern in gebundener Form vor, was eine andere Aufnahme und Wirkungsweise hervorruft. Während das Coffein im Kaffee zu einer rasch eintretenden, aber auch schnell wieder nachlassenden Anregung führt, bewirkt das Coffein aus dem Tee eine sanftere Anregung, die deutlich länger anhält. Man kann mit Recht sagen: „Tee regt an, aber nicht auf“. Außerdem hat der Konsument die Möglichkeit, seine Coffeinaufnahme über die Zubereitungsart und Auswahl seines Tees zu beeinflussen. Bei einer Ziehzeit von zwei bis drei Minuten hat Tee eine anregende Wirkung, danach wirkt er beruhigend auf Magen und Darm.

Wieviel Coffein darf’s sein?

Bei coffeinabstinenten Personen kann Coffein zu einem vorübergehenden leichten Blutdruckanstieg führen. Coffein wird aber keine ursächliche Bedeutung bei der Entstehung und Entwicklung von Bluthochdruck beigemessen. Selbst Personen mit hohem Blutdruck können ohne Gefahr 250 – 300 mg Coffein pro Tag aufnehmen. Das entspricht etwa 5 – 6 Tassen Tee.

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Herausgeber: Deutsches Tee-Institut, Hamburg
Presse-Service: EURO RSCG ABC, Hamburg