Polyphenole in Tee

Dr. Ulrich Engelhardt, Frühjahr 1998 – Ebenso wie Rotwein ist Tee, insbesondere der grüne Tee, positiv „ins Gerede“ gekommen. Der Grund dafür sind gesundheitliche Wirkungen, die beiden Getränken zugesprochen werden und für die in beiden Fällen die sog. Polyphenole verantwortlich gemacht werden. Als Polyphenole bezeichnet man bestimmte organische Verbindungen wie z.B. Catechine und Flavonoide.

Zusammensetzung von Tee

Hauptbestandteile der frischen Teeblätter sind Catechine, Proteine, Zucker, Kalium, Aminosäuren und Coffein. Welche Menge dieser Inhaltsstoffe beim Aufguß in die Tasse gelangt, hängt stark von den Extraktionsbedingungen (Blattgröße, Wassertemperatur, Ziehzeit) ab. Die sog. Flavonoide stellen eine Untergruppe der Polyphenole dar. Dazu gehören z.B. Catechine, Flavone und Flavonole. Flavonoide sind in der Natur sehr weit verbreitet und wurden auch in vielen Obst- und Gemüsesorten nachgewiesen. Für den Tee sind vor allem die Catechine, Flavonolglykoside und im schwarzen Tee auch Theaflavine und Thearubigine von Bedeutung. Auch die Gerbstoffe oder Tannine zählen zu den Polyphenolen. Der Anteil der Catechine an den gesamten Polyphenolen ist beim grünen Tee fast immer deutlich höher als beim schwarzen Tee. Theaflavine hingegen wurden im grünen Tee nicht nachgewiesen. Der Gesamtgehalt der Flavonolglykosiden ist bei beiden Gruppen etwa gleich.

Inhaltsstoffe in Tee und mögliche Wirkungen

Den Inhaltsstoffen im Tee werden anticancerogene, antioxidative und kardio-protective Wirkungen zugesprochen. Zusätzlich gibt es Hinweise auf antibakterielle und blutzuckersenkende Wirkungen von Tee. Antioxidantien sind Substanzen, die im Körper die Oxidation von Fetten verzögern. Die natürlichen Schutzmechanismen des Körpers sind nicht immer ausreichend, so daß eine Unterstützung durch Antioxidantien aus der Nahrung wünschenswert erscheint. Es konnte nachgewiesen werden, daß Teegetränke eine höhere antioxidative Wirkung haben als die meisten Früchte- und Gemüsearten. Sie wirken stärker als die Vitamine C, E und die Carotinoide.

Coronare Herzerkrankungen stellen in der westlichen Welt die häufigste Todesursache dar. Diese Erkrankungen können verschiedene Ursachen haben. Eine davon ist die Oxidation von LDL (low density lipoprotein – eine Cholesterinfraktion im Blut). Tee-Flavonoide stellen einen Oxidationsschutz des LDL dar. Durch Flavonoide werden außerdem Enzyme, die zur Bildung von Plaque benötigt werden, gehemmt.

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Herausgeber: Deutsches Tee-Institut, Hamburg
Presse-Service: EURO RSCG ABC, Hamburg