Rosenkohl: Das Nesthäkchen der Kohlfamilie

Das feine Wintergemüse wird erst seit gut 200 Jahren angebaut. Damals gelang es Gemüsebauern in der Gegend um Brüssel, die walnussgroßen Kohlköpfchen zu züchten. Ihre Saison in deutschen Landen beginnt bereits im August. Da Rosenkohl Temperaturen bis zu minus 12 Grad verträgt, kann er mancherorts bis in den April hinein geerntet werden.

Kleiner Kohl in Röschenform

Noch im Jahr 1587 wurde der Kohl mit den vielen kleinen Köpfen als seltene und unbrauchbare Art beschrieben. Erst intensive Züchtungsarbeit in Belgien um 1785, später auch in Paris und England verwandelten den wilden Kohl nach und nach in eine schmackhafte Gemüseart. Die Pflanze bildet einen beblätterten, etwa einen Meter hohen Stamm mit kleinen, walnussgroßen Röschen in den Blattachseln. Die kleinen, grünen Kohlköpfe bestehen aus dicht übereinander liegenden Blättchen und schmecken herzhafter, aromatischer und feiner als die großen Kopfkohlarten.

Anspruchsvolle Köpfchen

Die hochstämmige Kohlart verlangt eine relativ aufwendige Pflege, einen nährstoffreichen Boden und gute Wasserversorgung. Die Ernte ist recht aufwändig, die Röschen werden zumeist noch per Hand gepflückt. Dazu werden die Strünke abgeschlagen und in einem temperierten Raum abgepflückt. Im Großanbau werden Pflückmaschinen eingesetzt. Da Rosenkohl keine lange Lagerung verträgt, muss er stets frisch vermarktet werden. Kaltes Wetter macht dem „Kleinen“ offenbar nichts aus, im Gegenteil, nach dem ersten leichten Frost wird er noch aromatischer und zarter und der natürliche Zuckergehalt steigt an.

Winterlicher Vitamin- und Mineralstoffspender

Rosenkohl enthält einen hohen Anteil an Kalium, welches wichtig ist für den Wasserhaushalt, Eisen, das spielt eine wichtige Funktion bei dem Sauerstofftransport im Körper, Vitamin C, das die Immunabwehr stärkt und Vitamin K, das für die Blutgerinnung verantwortlich ist sowie Folsäure. Die Röschen erweisen sich damit als echter Fitmacher.

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Einkauf

Es sollte nur Rosenkohl im Einkaufskorb landen, der frisch, schön grün und knackig aussieht und fest geschlossene Köpfchen aufweist.

Lagerung

o Rosenkohl kann durch das pflanzliche Reifegas Äthylen geschädigt werden, deshalb nicht zusammen mit Äpfeln aufbewahren.
o Im Gemüsefach des Kühlschranks ist Rosenkohl wenige Tage haltbar.
o Wer sich mit Rosenkohl bevorraten möchte, kann ihn blanchieren und einfrieren.

Vorbereitung

o Äußere, welke Blätter entfernen Strunk kürzen und waschen.
o Für Rosenkohl im Ganzen den Stielansatz unten kreuzweise einschneiden. So wird er gleichmäßig gar.
o Um die Vitamine zu schonen, das Gemüse in nur wenig Wasser kochen. Nach der Garzeit von 10 bis 15 Minuten sollte das Wasser weitgehend aufgesogen sein.
o Würzen Sie mit Gemüsebrühe, das macht die Köpfchen noch schmackhafter.

Verwendung: Nicht nur als Beilage – mit Pfifferlingen und Steinpilzen, mit Speck und Zwiebeln, in Butter geschwenkt -, sondern auch als leckere Zutat in Aufläufen und Quiches, in Eintöpfen und Suppen oder als warmer Salat kommen die kleinen Röschen ganz groß heraus.


Rezept Rosenkohl mit Aprikosen und Lammspieß

Schwierigkeitsgrad: einfach
Zubereitungszeit: ca. 40 Minuten (plus Zeit zum Wässern)
Pro Portion ca. 688 kcal/2879 kJ, 37 g Eiweiß, 45 g Fett, 23 g Kohlenhydrate

Zutaten für 4 Person

750 g Rosenkohl
Salz
500 g Lammlachse (ausgelöster Lammrücken)
2 EL Rapsöl
Pfeffer
100 g getrocknete Soft-Aprikosen
50 g Mandelblättchen
2 EL Butter
1 EL Currypulver
200 ml Gemüsebrühe
200 g Schlagsahne
1 EL Zitronensaft
außerdem: 4 lange Holzspieße

Zubereitungsweise

Holzspieße 30 Minuten wässern. Rosenkohl putzen und den Strunk kreuzweise einschneiden. In kochendem Salzwasser ca. 5 Minuten vorgaren. Fleisch waschen, trocken tupfen und in Würfel oder Scheiben schneiden. Auf die abgetropften Spieße stecken. Öl, Salz und Pfeffer verrühren, Fleisch damit bestreichen. Unter dem Grill im vorgeheizten Backofen bei 240 °C 12-15 Minuten braten, dabei  einmal wenden.

Rosenkohl abgießen und abtropfen lassen. Aprikosen fein würfeln und mit Mandelblätchen in der heißen Butter ca. 3 Minuten anbraten. Mit Curry bestäuben und kurz anschwitzen. Rosenkohl zufügen, mit Brühe und Sahne ablöschen. Aufkochen und 5-8 Minuten zugedeckt köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und mit den Lammspießen anrichten.

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Quelle: BVEO