Guave: Eine aromatische Exotin

Die tropische Frucht Guave ist in Deutschland noch weitgehend unbekannt, obwohl sie ganz besondere Vorzüge hat. Sie ist sehr aromareich mit rund 220 verschiedenen Aromastoffen, kalorienarm und zählt zu den Vitamin C-reichsten Früchten überhaupt. Bei der Herstellung von Getränken wird sie wegen ihres typischen Geschmacks sehr geschätzt. So findet man sie nicht nur pur als Fruchtnektar, sondern auch in Mischungen von roten Fruchtsäften.

Ursprünglich stammt die Frucht aus Südamerika. Heute wird sie im größeren Umfang in Brasilien, Indien, Florida, Kalifornien, Südafrika und auf vielen karibischen Inseln angebaut. Die Guavefrucht kommt in der Regel noch unreif nach Deutschland, da sie aufgrund der härteren Schale besser transportiert werden kann. Bei Zimmertemperatur reift sie dann zügig nach. Für genussreife Guavenfrüchte ist ein intensiver blumig-exotischer Geruch charakteristisch.

Die Guave gehört zur Familie der Myrtengewächse. Ihre Früchte zählen zu den Beeren. Es gibt verschiedene Sorten, die sich bereits rein Äußerlich durch Form, Größe, Gewicht und Schalenfarbe unterscheiden. Sie können apfel- oder birnenförmig sein und zwischen vier bis zwölf Zentimeter groß werden. Die Schale dieser Beerenfrüchte ist grün bis gelblich gefärbt und wachsartig. Auch das Innere der Beeren variiert je nach Sorte. So kann das Fruchtfleisch weiß, gelb oder lachsfarben bis rötlich sein. In der Mitte der Früchte liegen sortenabhängig unterschiedlich viele hartschalige Samen, die problemlos mit verzehrt werden können.

Guavenfrüchte schmecken ananas-, pfirsich- oder zimtartig zugleich, oft auch moschusähnlich, mit einer sahneartig-süßlichen Note. Sie erinnern auch an eine Mischung aus Birnen und Feigen. Diese vielfältigen Nuancen hat sie den rund 220 Aromastoffen zu verdanken. Bei gerade einmal 34 kcal enthalten 100 g Guavefrucht außerdem reichlich Kalium, Vitamin A, Ellagsäure und den Ballaststoff Pektin. Ellagsäure (Download) ist ein antioxidativ wirkendes Polyphenol, das vermutlich vor Lungen- und Speiseröhrenkrebs schützen kann. Bemerkenswert sind zudem die rund 240 mg Vitamin C in 100 g verzehrfähiger Frucht, der tägliche Vitamin C-Bedarf liegt für Erwachsenen gerade einmal bei 100 mg.

Aufgrund der Aroma- und Inhaltsstoffe werden Guavenfrüchte vielfältig verwendet. Die Beeren schmecken roh, in Obstsalaten, Quark oder als Kuchenbelag sehr gut. Gerne werden sie auch zu Fruchtnektar, Gelee, Sirup, Speiseeis oder Marmelade verarbeitet. Laut Fruchtsaftverordnung kann aus Guavenfrüchten Fruchtnektar mit mind. 25 Prozent Fruchtgehalt hergestellt werden. Die Früchte enthalten viel Fruchtfleisch und wären daher als reiner Fruchtsaft zu dickflüssig. Sehr beliebt ist der aromareiche Guavensaft auch in Mischungen aus roten Fruchtsäften und -nektaren wie z. B. Erdbeere, Traube oder Cranberry.

Quelle:
Ternes W et al.: Lebensmittellexikon, Behr’s Verlag, 4. umfassend überarbeitete Auflage, Hamburg, 2005.

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Quelle: VdF