ÖKO-TEST Vegetarische Fertiggerichte: Tarnkappe für Glutamat

Die Qualitätsunterschiede bei vegetarischen Fertiggerichten sind groß. Das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST hat 23 Produkte ins Labor geschickt und sowohl auf die Inhaltsstoffe als auch auf den Geschmack untersuchen lassen. Immerhin fünf Produkte sind „sehr gut“ oder „gut“, allerdings gibt es auch „mangelhafte“ und „ungenügende“. In letzteren haben die Tester unter anderem das Schwermetall Cadmium oder Fettschadstoffe gefunden.

Ein häufiger Kritikpunkt ist zudem, dass in rund zwei Dritteln der Mahlzeiten glutamathaltige Zusätze stecken, die als Geschmackverstärker wirken. Glutamat wird dabei meist als Bestandteil von Hefeextrakt oder Würze in das Produkt eingebracht. Die Substanz ist allerdings umstritten, da empfindliche Menschen mit Kopfschmerzen, Schläfendruck oder einem steifen Nacken reagieren können. ÖKO-TEST beanstandet es vor allem, wenn die Hersteller damit werben, dass ihre Produkte „ohne Geschmacksverstärker“ auskommen, dann aber Hefeextrakt oder Würze zugeben. Jürgen Stellpflug erklärt: „Das dürfen sie zwar, weil es sich bei diesen um Zutaten handelt, die lebensmittelrechtlich nicht als Geschmacksverstärker definiert sind. Doch welcher Verbraucher kennt die Feinheiten?“

Auch bei den Aromen zeigen sich die Hersteller nicht sparsam. Diese stecken in gut der Hälfte der Produkte. Das Nudelgericht Cucina Tagliatelle Rucola-Champignon etwa schmeckt kräftig nach Champignons, obwohl nur relativ wenige Pilze verarbeitet wurden.

Es gibt allerdings auch gute Nachrichten: In vegetarischen Fertiggerichten steckt zwar viel Salz, aber immerhin nicht so viel wie in vielen Pendants mit Fleisch. Auch die Kalorienzahl liegt im Vergleich deutlich niedriger. Manche Fertiggerichte zeichnen sich sogar durch richtig viel Gemüse aus.

Das ÖKO-TEST-Magazin März 2011 gibt es seit dem 25. Februar 2011 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.

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Quelle: Öko-Test