CVUA Stuttgart untersucht Wasserkocher und Isolierkannen

Getrübter Genuss durch Verpackung und Co.

Das CVUA Stuttgart untersucht regelmäßig, ob Lebensmittelbedarfsgegenstände beim Kontakt mit Lebensmitteln Stoffe an diese abgeben, die deren Geruch und Geschmack verändern. Zwei Produktgruppen fielen hierbei in den vergangenen Jahren besonders auf: Wasserkocher und Isolierkannen. Daher wurden im Jahr 2010 verstärkt diese beiden Lebensmittelbedarfsgegenstände sensorisch untersucht. 36 % (5 von 14) der Wasserkocher und 64 % der Isolierkannen (9 von 14) bestanden die sensorische Prüfung nicht.

Wasserkocher fielen im Jahr 2009 besonders auf. Von insgesamt 11 Proben gaben 4 Stück (36 %) Stoffe ab, die eine deutliche oder starke sensorische Veränderung (Stufe 3 oder 4, s.a. Zusatzinformation) des aufgekochten und anschließend im Wasserkocher abgekühlten Wassers verursachten.

Auch eine Isolierflasche aus Metall war im Jahr 2009 als Ursache für eine starke Veränderung des Geschmacks des darin zur Prüfung abgefüllten heißen Wassers aufgefallen. Es waren insgesamt 6 Isolierflaschen für den sog. Outdoor-Gebrauch geprüft worden. Dies sind Isolierflaschen, die aus Edelstahl gefertigt sind, keinen Glaskörper im Innern besitzen und zumeist ohne Griff aber mit einem aufgeschraubten Trinkbecher angeboten werden. Weitere vier Flaschen verursachten schwache (Stufe 2) bzw. kaum wahrnehmbare (Stufe 1) Geschmacksveränderungen, die somit die sensorische Prüfung bestanden. Nur eine dieser Flaschen wies keine Geschmacksveränderung (Stufe 0) auf.

Verstärkte Untersuchung im Jahr 2010

Aufgrund der Beobachtungen in 2009 wurden diese Produktgruppen im Jahr 2010 in jeweils zwei Kampagnen zu Anfang und Ende des Jahres sensorisch geprüft. Von 14 Wasserkochern wurden 5 mit der Stufe 3 oder 4 bewertet. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Quote mit 36 % aber unverändert. Dabei fallen die Abweichungen nicht nur sensorisch geschulten Prüfern auf. Allein 3 der geprüften Wasserkocher gelangten zur Untersuchung zum CVUA Stuttgart, da sich Verbraucher über geruchliche und geschmackliche Beeinträchtigungen beschwert hatten.

Bei den Isolierflaschen sieht die Situation noch mal wesentlich schlechter aus. Von 14 Outdoor-Isolierflaschen waren 9 auffällig, mit 64 % also weit mehr als die Hälfte. Positiv ist, dass ein Hersteller von Isolierkannen aus Baden Württemberg aufgrund der Gutachten und darauffolgender Betriebskontrolle bereits reagiert hat und seine Produkte umstellt. So bleibt hier zu hoffen, dass sich die Lage bessert.

Und 2011?

Die Untersuchung von Wasserkochern und Isolierflaschen wird auch im Jahr 2011 weiter gehen. Im Jahr 2011 werden zudem „Coffee-to-go“-Becher schwerpunktmäßig untersucht. Diese ähneln den Isolierflaschen und die ersten beiden untersuchten Proben erzeugten beide deutliche bzw. starke Geschmacksveränderungen im darin abgefüllten Wasser.

Tipps für den Verbraucher

Reinigen Sie Wasserkocher, Isolierkanne und Co immer vor der ersten Benutzung. Befolgen Sie hierbei, falls vorhanden, die Herstelleranleitung. Sollten trotz Reinigung immer noch deutliche Abweichungen im Geschmack oder Geruch vorhanden sein, kann der Gegenstand bei der für den Landkreis / Stadtkreis zuständigen Unteren Lebensmittelüberwachungsbehörde in Form einer Beschwerde abgegeben werden.

Zusatzinformation:
http://www.cvuas.de/pub/beitrag.asp?subid=1&Thema_ID=3&ID=1406

Pressekontakt:
Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart
Schaflandstraße 3/ 2
70736 Fellbach

Quelle: CVUA Stuttgart