Sind Sie der Apfel- oder Birnentyp?

Wird vom Apfel- oder Birnentyp gesprochen, ist meist die typische Figur übergewichtiger Herren beziehungsweise Damen gemeint. Denn während Frauen vorzugsweise um die Hüften zunehmen, und ihre Figur daher umgangssprachlich als „Birnenform“ bezeichnet wird, zeichnen sich die Folgen des kulinarischen Genusses bei Männern eher um den Bauch ab. Diese Art der Fettverteilung führt zur typischen „Apfelform“. Doch unabhängig davon gibt es noch eine andere Art von Apfel- und Birnentypen: Nämlich derjenigen, die sich gesund ernähren, bei der Wahl ihrer Lebensmittel Wert auf heimischen Anbau legen und klare Präferenzen haben. Ob Apfel oder Birne – neben vielen Gemeinsamkeiten punkten beide Sorten mit speziellen Eigenschaften, mit denen sie Obstesser für sich einnehmen.

Sowohl Birne als auch Apfel gehören zur Familie der Rosengewächse und sind weitgereist, bevor sie in ihrer heutigen Form nach Mitteleuropa gelangten und in Deutschland heimisch wurden. Beide Sorten haben ihren Ursprung in Asien: Die ursprüngliche Heimat der Birne liegt im Kaukasus und Anatolien, der heutige Tafelapfel geht vermutlich auf den Asiatischen Wildapfel mit Einkreuzungen des Kaukasusapfels zurück. In Vorderasien wurden beide Sorten wahrscheinlich erstmals kultiviert und gelangten früh nach Europa, wo sich die Römer und später auch Klöster mit ihrer Veredelung beschäftigten. Heute sind etwa zwanzig Apfelsorten wirtschaftlich von Bedeutung; die beliebtesten sind Elstar, Jonagold, Jonagored, Braeburn und Gala. Bei der Birne hingegen sind es zirka zehn Varietäten. Die Hauptsorten sind Alexander Lucas, Conférence, Williams Christ, Charneux und Clapps Liebling.

Apfel- oder Birnentyp? Machen Sie den Test!
Sind Sie spontan und tendieren zu Ungeduld? Dann ist der Apfel aus heimischem Anbau genau das richtige Obst für Sie. Denn mit Frühsorten wie Delbarestivale®, Jamba und Roter Gravensteiner beginnt die Apfelsaison bereits Anfang August und zieht sich dank ausgefeilter Lagermöglichkeiten bis in den Frühsommer des nächsten Jahres hinein.

Sind Sie geduldig und genießen die Vorfreude? Dann sind Sie der Birnentyp, denn die Saison startet erst im September und geht bis etwa März. Zudem erreichen Birnen ihre Genussreife nicht am Baum, sondern reifen in speziellen Lägern nach. Bei Äpfeln gibt es in dieser Hinsicht einige Ausnahmen. Bei den sogenannten Frühsorten fallen Pflück- und Genussreife zusammen. Sie können quasi direkt vom Baum genossen werden. Sowohl Äpfel als auch Birnen produzieren übrigens das Reifungsgas Ethylen – und verhelfen damit nicht nur anderen Früchten zu schnellerer Reife, sondern Blumen sogar zum Blühen!

Mögen Sie es gerne süß? Dann sind Birnen das passende Obst für Sie. Zwar haben sie nicht wirklich einen höheren Zuckergehalt als Äpfel, doch da sie weniger Fruchtsäure haben, entsteht häufig dieser Eindruck. Das macht sie auch für Menschen mit empfindlichem Magen bekömmlich. Sie enthalten etwa 0,29 Gramm Fruchtsäure pro 100 Gramm Fruchtfleisch, bei Äpfeln sind es etwa 0,65 Gramm. Doch auch unter den knackigen Paradiesfrüchten gibt die süßen Sorten wie Fuji oder Kiku®. Außerdem gibt es ebenso besonders säurearme Sorten, die gereizte Mägen schonen: Dazu gehören unter anderem Idared, Pinova und Shampion.

Stehen Sie auf Abwechslung? Die gute Nachricht: Sie müssen sich nicht entscheiden. Denn ob frisch aus der Hand oder zu pikanten Speisen, als Kompott oder Kuchenbelag – beim Kücheneinsatz zeigen sowohl Äpfel als auch Birnen ihre Vielseitigkeit. Besonders beliebt bei Apfel- sowie Birnenfans ist die Schlafrock-Variante, bei der die Frucht in einen Mantel aus Blätterteig gehüllt wird. Einen Pluspunkt sammelt die Birne in Kombination mit Käse, insbesondere Gorgonzola. Auch Birne Helene ist ein absoluter Klassiker unter den Birnengerichten. Der Apfel hingegen ist als Füllung in der Gans oder beim Rotkraut einfach unersetzlich!
Beim puren Genuss sollten sowohl die Apfel- als auch die Birnentypen die Schale mit verzehren, denn hier steckt der Großteil der wertvollen Ballaststoffe. Muss doch einmal geschält werden, kann aus den Schalen ein Apfel- bzw. Birnentee aufgebrüht werden. Dem bräunlichen Anlaufen wirken beide Parteien mit etwas Zitronensaft entgegen.

Birnen lieben eine sanfte Behandlung und daher ist der Birnentyp meist sensibel und feinfühlig. In reifem Zustand sind die Früchte sehr druckempfindlich. Wer also für den Sport oder die Schule schnell eine leckere Frucht in die Trainingstasche oder den Ranzen werfen mag, dem sei ein Apfel empfohlen. Meist fest und knackig nimmt er eine solche Behandlung, vorausgesetzt sie dauert nicht allzu lange an und ist nicht zu grob, normalerweise nicht übel. Doch keine Regel ohne Ausnahmen! Natürlich gibt es auch feste Birnen und mürbe Äpfel, wie Cox Orange, Gloster, Ingrid Marie und Jonagold.

Wer schneidet beim Vergleich der Inhaltsstoffe besser ab? Birnen bestehen zu über 80 Prozent aus Wasser; sie wirken dank eines hohen Kaliumgehalts entwässernd und entgiftend. Sie helfen beim Abnehmen, da sie zehn Prozent Kohlenhydrate besitzen, darunter Pektine, die im Darm aufquellen und für ein gutes Sättigungsgefühl sorgen. Neben Vitamin B2 und C enthalten Birnen in erster Linie Mineralstoffe, vor allem Kalium, Phosphor und Calcium. Doch auch Äpfel können mit ihren Inhaltsstoffen trumpfen und gehören auf den Diätplan eines jeden Abnehmwilligen. Eine große Menge an Ballaststoffen, die in Äpfeln in Form von Pektin auftreten, führt dazu, dass im Anschluss rund ein Fünftel weniger verzehrt wird. Auch Äpfel bestehen zu über 80 Prozent aus Wasser, dazu ist der Vitamin-C-Gehalt mit zwölf Milligramm pro 100 Gramm besonders hoch. Darüber hinaus enthält der Apfel mit Thiamin, Riboflavin, Niacin, Vitamin B6, Biotin, Folsäure, Pantothensäure, Vitamin E, K und Carotinoide mit Provitamin-A-Wirkung einen ganzen Vitamin-Cocktail. Beim Mineralstoffgehalt ist vorrangig Kalium zu erwähnen, das für Nerven und Muskeln, aber auch den Blutzuckerspiegel eine herausragende Rolle spielt.

Übrigens: Apfelfreunde lieben die Geselligkeit, Birnenliebhaber das Exklusive. Warum? Der Apfel ist das mit einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von nahezu 20 Kilogramm beliebteste Obst der Bundesbürger, die Birne bringt es lediglich auf einen Pro-Kopf-Verbrauch von 2,6 Kilogramm pro Jahr.

Quelle: Pressebüro Deutsches Obst und Gemüse