Mandarinen und Clementinen – süß und saftig!

Ab Oktober werden sie im Mittelmeerraum geerntet und bereichern gerade in der kalten Jahreszeit die Obstteller mit ihrem einzigartigen Geschmack.

Herkunft

Die Mandarine stammt ursprünglich aus China, wo sie seit ca. 3000 Jahren kultiviert wird. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurden zwei Sorten nach Europa eingeführt. Eine dieser beiden Sorten wurde als „Mittelmeer-Mandarine“ kultiviert.

Die beiden entscheidenden Varianten der gewöhnlichen Mandarine wurden vielfach miteinander gekreuzt, teilweise auch mit anderen Zitrusarten wie Orangen und Grapefruit. So entstanden viele unterschiedliche Mandarinenarten. Die Clementine als bekannteste Mandarinenart ist eine Kreuzung aus Mandarine und Orange, die Satsuma eine Kreuzung aus Mandarine und Tangerine.

Anbau und Saison

Zitruspflanzen benötigen lange warme Sommer, denn die Früchten haben eine lange Reifezeit. Deshalb werden sie hauptsächlich im sogenannten Zitrusgürtel angebaut. Dieser liegt zwischen dem 20. und 40. Breitengrad nördlich und südlich des Äquators. In Europa ist das der Mittelmeerraum. Da die Früchte nicht nachreifen, müssen sie vollreif geerntet werden. Einzelne grüne Stellen sind kein Zeichen von Unreife – die Ausfärbung der Schale ist vom Unterschied zwischen Tag- und Nachttemperatur abhängig.

Tipp: Mandarinen werden bei Temperaturen von unter 2 °Celsius bitter. Optimal lagern sie bei 7 °C und hoher Luftfeuchtigkeit.

Sorten

Die ursprüngliche Mandarine hat heute wegen ihrer vielen Kerne keine Bedeutung mehr auf dem Markt. Die allgemein als Mandarinen bezeichneten Früchte sind fast ausschließlich Clementinen, Satsumas, Tangerinen und Minneolas, wobei letztere eher selten zu finden sind. Größte Gemeinsamkeit aller Mandarinenarten ist die leichte Schälbarkeit, weshalb sie auch als „Easy Peeler“ bezeichnet werden. Clementinen sind nahezu kernlos, haben ein ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis, und ein saftiges, zartes, aromatisches Fruchtfleisch. Satsumas sind feiner im Geschmack und am frühesten reif.

Inhaltsstoffe

Mandarinen bzw. Clementinen sind reich an Kalium und enthalten vergleichsweise viel Kalzium und Magnesium. Der Kaloriengehalt liegt wegen des hohen Wasseranteils bei nur 46 kcal/100 g Mandarine.

Verwendung

Clementinen dienen fast ausschließlich dem Frischverzehr. Daneben werden Mandarinenextrakte häufig für Erfrischungsgetränke benutzt. Weniger verbreitet ist reiner Mandarinensaft, der sehr süß und intensiv nach Mandarine schmeckt.

Mandarinen werden auch für die Aromaöl-Herstellung herangezogen. Zur Gewinnung von Mandarinenöl wird die Schale kaltgepresst, wobei die Schalen von 2-3 kg Früchten ca. einen Milliliter Öl ergeben.

Autorin: Stephanie Euler
Bildautorin: F. Wöhrlin

Quelle:
LEL Schwäbisch Gmünd / Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum
https://www.landwirtschaft-bw.info