Ist Schokolade gesund?

Schokolade ist ein besonderes Lebensmittel. Sie schmeckt lecker, schmilzt wunderbar auf der Zunge und soll glücklich machen. Immer wieder ist zu lesen, dass Schokolade sogar zur Gesundheit beitragen kann. Stimmt das?

Die Inhaltsstoffe der Schokolade

Schokolade ist ein Erzeugnis aus gemahlenen Kakaokernen, Kakaobutter und Haushaltszucker. Je nach Sorte variiert der Kakaogehalt und reicht von mindestens 20 % Gesamtkakaotrockenmasse bei Haushaltsmilchschokolade bis mindestens 60 % bei Bitterschokolade. Zudem können weitere Zutaten, wie Nüsse oder Milcherzeugnisse zugesetzt werden. Wegen des hohen Fett- und Zuckergehalts enthält eine Tafel Schokolade (100 g) etwa 500 Kalorien. Der Kaloriengehalt kann sogar noch steigen, wenn die Schokolade Nüsse enthält.

Kakaobohnen enthalten gesundheitsfördernde Antioxidantien

Kakobohnen enthalten sogenannte Polyphenole. Sie zählen zu den Antioxidantien, die eine entzündungshemmende Wirkung haben und das Herzinfarktrisiko senken können.

Antioxidantien gehören zu der Obergruppe der sekundären Pflanzenstoffe und können in verschiedene Untergruppen eingeteilt werden. Beispielsweise existieren Carotinoide in Karotten und Flavonoide in Äpfeln und Kakao. Antioxidantien zeichnen sich dadurch aus, dass sie hochreaktive Atome oder Moleküle im Körper binden und damit unschädlich machen können. Die in Kakao enthaltenen Flavonoide zählen zu den stärksten Antioxidantien. Sie senken den Blutdruck, wirken entzündungshemmend, verbessern das Cholesterin und die Fließeigenschaften des Blutes und verringern das Herzinfarktrisiko.

Je höher der Kakaogehalt desto gesünder die Schokolade?

Verschiedene Studien konnten zeigen, dass die sekundären Pflanzenstoffe in Kakao gesundheitsfördernde Effekte haben. Bitterschokolade mit einem hohen Kakaogehalt ist daher positiver zu bewerten als Milchschokolade, Schokolade mit einem geringen Kakaogehalt oder gar weiße Schokolade.

Eine systematische Übersichtsarbeit zeigt, dass sich der Verzehr von Schokolade positiv auf Herz-Kreislauf-Leiden und das Schlaganfallrisiko auswirkt. Insgesamt wurden die Ergebnisse aus sieben internationalen Studien bei dieser Übersichtsarbeit berücksichtigt.

Diese Studien sind aber kein Freifahrtschein für übermäßigen Schokoladenkonsum. Die Aussagen stützen sich überwiegend auf kurzzeitige Studien, die teilweise von der Lebensmittelindustrie unterstützt wurden. Langzeitstudien mit Vergleichsgruppen fehlen bisher. Somit deuten die Studien zwar auf einen Zusammenhang zwischen Schokoladenkonsum und einen positiven Effekt für Herz-Kreislauf-Leiden hin, doch liefern sie keine eindeutigen Beweise. Weitere Untersuchungen, die den Zusammenhang von Kakao und der Herzgesundheit untersuchen, sind nötig.

Wer von den sekundären Pflanzenstoffen des Kakaos profitieren möchte, nimmt gleichzeitig viel Fett und Zucker auf und das ist wenig gesundheitsförderlich. Schokolade ist und bleibt daher eine Süßigkeit, die in geringen Mengen gegessen werden sollte.

Übrigens: Sekundäre Pflanzenstoffe sind vor allem in Obst und Gemüse zu finden. Darüber hinaus enthalten sie gleichzeitig Vitamine und Mineralstoffe. Mit insgesamt fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag können Sie deutlich mehr für Ihre Gesundheit erreichen.

Quelle:
LEL Schwäbisch Gmünd / Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum
https://www.landwirtschaft-bw.info