Mykotoxine in getrockneten Feigen

Trockenfrüchte sind auf Grund ihrer Süße und ihres Aromas beim Verbraucher beliebt. Sie sind außerdem haltbar und daher stets verfügbar. Neben getrockneten Apfelringen, Aprikosen, Pflaumen und getrockneten Weinbeeren (Sultaninen, Rosinen, Korinthen) werden Trockenfeigen in großem Umfang verzehrt. Auch werden sie als Zutaten in Müslis verwendet oder weiterverarbeitet (z.B. Schnitzbrot, Müsliriegel). Doch Trockenobst und insbesondere Trockenfeigen weisen nicht nur gute Eigenschaften auf.

Herkunft

Der Feigenbaum ist eine uralte Kulturpflanze, die schon die Assyrer und Ägypter kannten. Bereits vor ca. 3 600 Jahren wurde die Feige auf Kreta angepflanzt, vor knapp 3 000 Jahren in Griechenland.

Der Anbau der Handelsware Feige begann erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den Mittelmeerländern, hauptsächlich in der Türkei. Reife, frische Feigen sind nur kurzzeitig haltbar und werden daher hauptsächlich durch Trocknung haltbar gemacht (einfaches Trocknen oder nach dem Trocknen Eintauchen in kochendes Salzwasser oder Dämpfen, dann Trocknung an der Luft und anschließendes Pressen in bestimmte Formen).
Je nach Form werden unterschieden:

Layerfeigen: flach in Lagen gepresst
Lokumfeigen: zu Täfelchen angeordnet
Leridafeigen: in Rollen gelegt
Garlandsfeigen: Kranzfeigen

Einleitung

In Trockenfrüchten treten immer wieder Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) auf, sowohl Aflatoxine als auch Ochratoxin A. Aus diesem Grunde werden diese Trockenfrüchte regelmäßig auf diese Toxine untersucht.

Unter diesen Trockenfrüchten sind getrocknete Feigen auffällig, da sie häufiger von diesen Toxinen befallen sind als die anderen genannten Trockenfrüchte. Begünstigt wird ein Toxinbefall durch das in den Anbaugebieten (u.a. Griechenland, Spanien, Iran und vor allem Türkei) herrschende Klima und durch die besondere Fruchtform. Es handelt sich hierbei um eine Scheinfrucht mit einer Öffnung in der Frucht, die für die Befruchtung der Blüte und somit für die Ausbildung der Frucht notwendig ist.

Das Fruchtfleisch ist saftig und nährstoffreich, bildet somit einen idealen Nährboden für Mikroorganismen, u.a. Schimmelpilze, die durch die Öffnung in der Frucht direkt in das saftige Fruchtfleisch eindringen können.

Dies ist die Achillesferse der Feige. Auch durch nicht sachgerechte bzw. unzureichende Trocknung und Verletzung der Früchte kann es zu einem Befall durch Schimmelpilze während der Verarbeitung kommen.

Vollständiges Dokument:
http://www.cvuas.de/pub/beitrag.asp?subid=1&Thema_ID=12&ID=1522

Quelle: CVUA Stuttgart