VIER PFOTEN und RTL decken auf: Mogelpackung „polnische Hafermastgans“

Supermarktketten in ganz Deutschland nehmen um-etikettieren Fleisch aus dem Handel

Auf den Packungen der Gänsekeulen prangen Gänse auf der grünen Wiese und werben mit der Hafermast aus Polen. Ein Premium-Produkt aus Freilandhaltung zum stolzen Preis von 18 Euro. Analysen von der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN decken den Etikettenschwindel auf. Alle Analysen weisen auf einen Betrug mit dem Fleisch aus „Polen“ hin. Stammen die Gänse in Wirklichkeit aus der Stopfmast in Ungarn?

Die Tests ergaben, dass die Gänsekeulen im Unterscheid zum mageren Hafermastgänsefleisch, mit bis zu 48 Prozent massiv verfettet waren. Werte, die typisch für Fleisch aus der grausamen Stopfmast sind. Auch eine aufwendige Isotopenanalyse ergab klare Ergebnisse. Die Testwerte des Fleisches waren mit einer garantiert aus der ungarischen Stopfmast stammenden Keule identisch, unterschieden sich aber klar von echter polnischer Ware. Doch selbst der Kunde im Laden kann Mogelpackungen erkennen. Graue Stoppeln am Fleisch, weisen auf Graugänse hin. Graugänse werden industriell nur für die Stopfmast eingesetzt und werden in Polen seit dem Verbot der Zwangsmast vor zwölf Jahren gar nicht mehr kommerziell gezüchtet.

Das verfettete Fleisch von  zwangsgemästeten Graugänsen in polnischer Verpackung ist für den guten Ruf der polnischen Hafermastgans ein Desaster. Denn das Fleisch aus der Stopfmast könnte gar nicht unterschiedlicher zu dem der Hafermastgänse sein. Statt in Freilandhaltung, lebend die Stopfgänse in Käfigbatterien und werden dreimal täglich mit Gewalt überfüttert. Die Tiere werden todkrank gemästet und leiden an Atemnot, denn die zehnfach angeschwollene Leber zerdrückt die inneren Organe der Gänse.

Der polnische Geflügelzüchter Verband zeigte sich bestürzt über die Aufdeckung und fordert eine Ermittlung der polnischen Behörden. Polen ist in Sachen Gänseschutz eigentlich ein Vorreiter. Das Land hat mit dem Verbot der Stopfmast und dem Kampf gegen den Lebendrupf gezeigt, dass diese Praktiken in Polen keine Chance haben. Doch der große Preisunterschied zwischen dem Stopffleisch und der Freilandware weckt offenbar kriminelle Energien, denn die Profite sind groß. „VIER PFOTEN rät den Supermarktketten, bei Gänsefleisch genauer hin zu sehen und keine Ware von Graugänsen zu kaufen, hier ist das Risiko des Betruges mit dem Fleisch der kranken Stopfgänse viel zu hoch“, so Kampagnenleiterin Dr. Martina Stephany von VIER PFOTEN. VIER PFOTEN bietet eine Liste mit Produzenten an, die auf Tierschutz anstatt Tierquälerei setzen.

Weitere Informationen auf www.vier-pfoten.de im Bereich Kampagnen / Nutztiere / Stopfleber.

VIER PFOTEN ist eine international tätige Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Wien. Seit 1988 setzt sich die Organisation mit gezielter Projektarbeit und langfristig angelegten Kampagnen für den Tierschutz ein. Grundlagen dafür sind fundierte Recherchen einschließlich wissenschaftlicher Expertise sowie intensives nationales und internationales Lobbying auf politischer und gesetzlicher Ebene. Nationale und internationale Hilfsprojekte sorgen für rasche und direkte Hilfe für Tiere in Not.

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Quelle: VIER PFOTEN