Fluoridiertes Speisesalz spielt eine entscheidende Rolle bei der Zahngesundheit

Eine aktuelle Untersuchung der Charité in Berlin im Rahmen des Kinder- und Jugendsurveys (KIGGS) des Robert-Koch-Instituts bestätigt die wichtige Rolle von fluoridiertem Speisesalz für die Kariesvorbeugung bei Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren. Daneben spielen Zahnpflegegewohnheiten, regelmäßige Zahnarztkontrollen, sowie die Gabe von Fluoridtabletten eine Rolle.

Deutschland zählte in den 80er Jahren zu den Industrieländern mit der höchsten Kariesrate. In den letzten 15 Jahren hat sich die Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen in der Bundesrepublik deutlich verbessert. Seit 1991 ist fluoridiertes Speisesalz auf dem deutschen Markt erhältlich und trägt seit dem dazu bei, die Zahngesundheit der Menschen hierzulande zu verbessern. Das Herstellen von Fluoridsalz ist in Deutschland auf Basis einer Ausnahmegenehmigung erlaubt, die zuletzt im Januar 2011 verlängert wurde.

Die Wissenschaftler der Berliner Charité untersuchten die Fluoridzufuhr von 6.680 null- bis sechsjährigen Kindern anhand der Daten der bundesweiten KIGGS-Studie. Das Ergebnis: 58 Prozent der befragten Eltern gaben an, im Haushalt fluoridiertes Speisesalz zu verwenden. Die Kinder, deren Eltern im Haushalt fluoridiertes Salz verwenden, wiesen eine höhere Fluoridausscheidung im Urin auf. Diese gilt als wichtiger Parameter zur Beurteilung der Fluoridversorgung. Darüber hinaus konnte die Studie feststellen, dass Migranten seltener mit Fluoridsalz würzen als Nicht-Migranten. „Hier ist besondere Aufklärungsarbeit nötig. Der Einsatz von fluoridiertem Speisesalz im Haushalt ist sehr einfach und zudem preiswert“, erläutert Prof. Dr. Stefan Zimmer, Sprecher der Informationsstelle für Kariesprophylaxe und Lehrstuhlinhaber für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten Herdecke. „Das Salz erhöht die Fluoridkonzentration im Speichel, weil es vor dem Verschlucken direkt auf die Zahnoberfläche einwirkt. Diese Wirkung kann bis zu einer halben Stunde anhalten und damit die tägliche Zahnpflege mit fluoridhaltiger Zahnpasta optimal ergänzen“, so der Experte.

„Gerade das Milchgebiss ist besonders pflegebedürftig. Denn gesunde Milchzähne sind nicht nur für die Nahrungsaufnahme von Bedeutung. Sie sind auch für die Sprachentwicklung und das Kieferwachstum wichtig und dienen außerdem als Platzhalter für die bleibenden Zähne“, erklärt Professor Zimmer weiter. „Eltern sollten rechtzeitig mit dem Durchbruch des ersten Milchzahns gegen Karies vorbeugen“. Dazu gehören nach Ansicht des Experten neben einer gesunden Ernährung die gemeinsame Zahnpflege sowie die Verwendung von fluoridhaltigen Zahnpasten und das Kochen mit Fluoridsalz. Auf diese Weise lässt sich das Kariesrisiko deutlich senken.

Quelle:
– Pieper (2010) Epidemiologische Begleituntersuchung zur Gruppen-prohylaxe 2009. Gutachten. DAJ, Bonn
– Diller (2011) Fluoridexposition 0-6-jähriger Kinder in Deutschland Analysen der Urinproben von Teilnehmern am Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS). Dissertration, Charité Berlin

Quelle: Informationsstelle für Kariesprophylaxe

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Fluoridiertes Speisesalz spielt eine entscheidende Rolle bei der Fluoridversorgung der Zähne