ÖKO-TEST KOMPAKT Essen & Genuss – Vitamine & Mineralstoffe

Was der Körper wirklich braucht: Einer amerikanischen Studie zufolge steigt das Risiko, vorzeitig zu sterben um 2,4 Prozent, wenn man Multivitaminpillen schluckt. Schlimmer wird es sogar, wenn man Folsäure regelmäßig einnimmt, weil sich dann dieser Prozentsatz auf 5,9 erhöht. Durch Folsäure steigt etwa für Männer das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken. Anders ist die Situation jedoch bei Schwangeren. Hier ist die Einnahme wiederum sinnvoll, weil Folsäure schwere Missbildungen bei Babys verhindern kann. Kein Wunder, dass Verbraucher verunsichert sind, ob sie überhaupt Vitamin- und Mineralstoff-Präparate schlucken sollen. Das neue ÖKO-TEST KOMPAKT Vitamine & Mineralstoffe informiert Sie, was sinnvoll ist und von welchen Produkten man besser die Finger lassen sollte.

Die Tests

o Orangensaft: Wer Vitamine naschen möchte, muss nicht immer Obst schälen. Orangensaft ist ein schmackhafter Vitamin-C-Lieferant. Viele Produkte im Test bestehen mit guten Noten. Manche sind jedoch im Geschmack etwas schwach, wie eine sensorische Untersuchung zeigt.

o Folsäure: Ein Mangel an Folsäure – gerade zu Beginn einer Schwangerschaft – kann zu schweren Schäden beim Fötus führen. Folsäurepräparate helfen bei der Vorsorge. An den Mitteln hat ÖKO-TEST wenig zu kritisieren.

o Fluoridtabletten: Kinder sollten Fluorid erhalten, um ihre Zähne vor Karies zu schützen. Deshalb verschreiben Kinderärzte Fluoridtabletten. An den meisten Produkten gibt es nichts auszusetzen. Punktabzug gibt es jedoch für ein Produkt, das den Farbstoff Chinolingelb enthält, der mit einer Beeinträchtigung der Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern in Verbindung gebracht wird.

o Multivitaminpräparate: Vitamine und Mineralstoffe in Tablettenform werden als Rundum-sorglos-Paket zum Erhalt der Gesundheit verkauft. Doch immer mehr Studien zeigen: Mit dem Nutzen solcher Produkte ist es nicht weit her, die Risiken sind nicht zu unterschätzen. Bei der ÖKO-TEST-Analyse enttäuschen die Multivitaminpräparate: zu hohe Dosierungen und fragwürdige Auslobungen sorgen für viele „mangelhafte“ und „ungenügende“ Gesamturteile.

o Vitaminpräparate für Schwangere: Werdenden Müttern bietet die Industrie eine Reihe von Produkten an, damit es dem Fötus nicht an wichtigen Nährstoffen mangelt. Die Anbieter schießen jedoch über Ziel hinaus.

o Zink plus C: Zink wird oft als Wirkstoff gegen Erkältungen angepriesen. Der Nutzen von Zinkpräparaten ist jedoch keinesfalls belegt. Um etwaige positive Wirkungen bei Erkältungen erzielen zu können, enthalten die von ÖKO-TEST untersuchten Produkte viel zu wenig Zink.

o Vitamin D: Angeblich soll Vitamin D vor Krebs und weiteren Erkrankungen schützen. Zugleich gelten viele Leute als unterversorgt. Doch im Test konnten nur wenige Produkte überzeugen.

o Calcium und Vitamin D3: Menschen, die an Osteoporose leiden, brechen sich die Knochen oft schon aus dem geringsten Anlass. Kombipräparate aus Vitamin D und Calcium sollen vorbeugen oder Knochenschwund aufhalten. Der Nutzen der Arzneimittel ist belegt, die Nahrungsergänzungspillen kann man sich dagegen sparen.

Aus dem Inhalt

o Steckbrief Vitamine: Vitamin C ist wohl das bekannteste, doch auch die anderen zwölf Vitamine sind für den Menschen mehr als wichtig. Die ÖKO-TEST-Übersicht zeigt, wofür sie gut und notwendig sind, welche Mengen gebraucht werden und in welchen Lebensmitteln sie stecken.

o Roh oder erhitzt? Bei der Frage, ob Rohkost oder Gegartes verträglicher ist, kommt es auf die Produkte an. Manche Nährstoffe lösen sich nicht aus den Lebensmitteln, wenn man sie nicht gart. Hält man allerdings Gemüse zu lange warm, gehen empfindliche Vitamine verloren.

o Keine simplen Ratschläge: Immer wieder gibt es Schlagzeilen, wonach laut einer Studie irgendeine Kost besonders gesund sein soll: Knoblauch schützt angeblich vor Infektionen, Brokkoli vor Krebs. Das klingt leider viel zu schön, um wahr zu sein. ÖKO-TEST erklärt, wie diese Studien zu bewerten sind.

Das aktuelle ÖKO-TEST KOMPAKT Vitamine & Mineralstoffe gibt es seit dem 9. März 2012 im Zeitschriftenhandel. Es kostet 3,90 Euro.

Quelle: ÖKO-TEST