Was tut der Darmflora gut?

Der Tod steckt im Darm. Diese alte Weisheit sagt eigentlich alles über die zentrale Bedeutung des Darms aus. Zur Orientierung: Die Oberfläche des 5-7 Meter langen Darms ist etwa so groß wie ein Fußballfeld. Im Darm, insbesondere im Dickdarm, leben Billiarden von Bakterien. Sie bilden die so genannte Darmflora. Wenn diese gestört ist, kann es zu unzähligen Problemen und Folgeerkrankungen kommen.

Die Darmflora sorgt für eine reibungslose Verdauung und erledigt wichtige Immunarbeit im Kampf gegen unerwünschte Eindringlinge und Giftstoffe. Vor allem die Milchsäurebakterien leisten hier wertvolle Arbeit. Sind zu wenige davon angesiedelt, ist das natürliche Gleichgewicht der Darmflora gestört. Mögliche Folgen sind Hautkrankheiten wie z. B. Neurodermitis oder auch Verdauungsstörungen, Entzündungen, Bauchschmerzen, Durchfälle, Verstopfung, Blähungen u. v. a. Sogar die Darmkrebs-Gefahr steigt, wenn die Darmflora dauerhaft gestört ist.

Beeinträchtigungen treten häufig nach Antibiotika-Behandlungen auf, da hier ein Großteil der Darmbakterien abgetötet wird. Auch einseitige Ernährung bringt die Darmflora auf Dauer ins Ungleichgewicht. Eine darmgesunde Ernährung leistet dagegen einen entscheidenden Beitrag zur Herstellung dieses Gleichgewichtes und ist für den Erhalt eines gesunden Darmmilieus wichtig. Einen besonders positiven Einfluss auf die Darmgesundheit haben neben Ballaststoffen vor allem Probiotika und Prebiotika.

Ballaststoffe, Probiotika und Prebiotika tun dem Darm besonders gut

Ballaststoffe haben vielfältige Eigenschaften. Sie sind unverdaulich, quellen in Verbindung mit Wasser auf und vergrößern ihr Volumen. Dadurch verzögern sie die Magenentleerung und sorgen dadurch für einen stärkeren Sättigungseffekt. Sie regen zugleich die Bildung von Verdauungssäften an. Ballaststoffe beschleunigen die Darmpassage und tragen dadurch zu einer regelmäßigen Stuhlentleerung bei. Auf ihrem Weg durch den Darm binden sie Giftstoffe, Cholesterin und Gallensäure und transportieren diese nach außen. Besonders ballaststoffreich sind Rohkost und Vollkornprodukte. Bei einem angeschlagenen Darm können diese jedoch Probleme verursachen. Deshalb ist es ratsam, langsam mit dem Verzehr dieser Produkte anzufangen und zu beobachten, wie gut sie vertragen werden.

Probiotika führen dem Darm lebende Mikroorganismen, hauptsächlich Milchsäurebakterien, zu. Dadurch kann einer Fehlbesiedlung mit schädlichen Darmkeimen entgegengewirkt werden. Gleichzeitig sorgt der Verzehr von milchsäurehaltigen Produkten im Darm für ein saures Milieu, in dem sich die nützlichen Bakterien besonders wohlfühlen. Neben modernen Probiotika mit zugesetzten Bakterien gibt es übrigens auch eine ganze Reihe herkömmlicher Lebensmittel mit probiotischer Wirkung. Gesäuerte Milchprodukte wie Joghurt, Kefir und Buttermilch, aber auch frisches Sauerkraut und anderes milchsauer eingelegtes Gemüse zählen dazu, sofern diese Produkte nach der Säuerung nicht stark erhitzt wurden.

Ein Probiotikum im weiteren Sinne ist der neuseeländische Manuka-Honig. Der führt dem Körper zwar keine lebenden Bakterien zu, hat aber eine stark antibakterielle Wirkung, die sich vor allem gegen die unerwünschten Darmbakterien richtet. Hinzu kommt, dass der natürliche Manuka-Wirkstoff MGO (Methylglyoxal) im Darm zu Milchsäure umgewandelt wird – und die hat eine positive Wirkung auf die Darmflora. Weitere Infos zu diesem außergewöhnlichen Honig gibt es im Internet unter www.manuka-honig.org.

Prebiotika (auch Präbiotika geschrieben) sind für ihren positiven Einfluss auf die Darmflora bekannt. Prebiotika sind eine Untergruppe der löslichen Ballaststoffe (z. B. Oligofructose und Inulin), die von den positiven Darmbakterien der Darmflora verwertet werden können. Das heißt: Prebiotika stärken die eigene Darmflora, indem sie den nützlichen Darmbakterien als Nahrungsquelle dienen. Gleichzeitig werden dadurch unerwünschte Bakterien in ihrem Wachstum gehemmt. Prebiotika sind als natürlicher Bestandteil vor allem in Gemüse (z. B. in Chicorée, Zwiebeln, Spargel, Artischocken, Hülsenfrüchten) enthalten. Sie können aber auch anderen Lebensmitteln wie Brot und Backwaren oder Frühstücksflocken zugesetzt werden.

Um eine gestörte Darmflora nicht zu überlasten, sollte man den Verzehr von frischem Obst und Gemüse nur sehr langsam steigern. Wesentlich verträglicher ist gekochtes oder gedämpftes Gemüse, da die enthaltenen Nährstoffe durch die Zubereitung leichter verwertbar sind. Die Ballaststoffe bleiben auch nach dem Kochen erhalten.

Quelle: Wirths PR