Erlebnis Butter: Eigenherstellung mit Kindern

Beim Kochen und Backen zu helfen, ist für Kinder immer ein spannendes Erlebnis. Besonders viel Spaß haben sie oft gerade dann, wenn die kleinen Hände etwas kneten dürfen. Doch Butter einmal selbst mit Kindern herzustellen, darauf kommen die wenigsten Eltern. Nicht viele trauen sich an das Streichfett, dabei ist die Zubereitung eigentlich gar nicht so schwer und benötigt nur eine Zutat, Sahne oder Milch, und etwas Zeit.

Butter ist aus Sahne oder Milch gewonnenes Milchfett. Es gibt vier verschiedene Buttersorten: Süßrahmbutter, mild gesäuerte Butter, Sauerrahmbutter und gesalzene Butter. Alle werden auf Grundlage von Milch oder süßer Sahne hergestellt. In mild gesäuerte und Sauerrahmbutter werden zusätzlich Milchsäurebakterien eingeknetet. Der gesalzenen Butter wird nach dem buttern – wie der Herstellungsprozess im Fachjargon heißt – Salz zugegeben. Auf dem deutschen Markt wird fast ausschließlich mild gesäuerte Butter verkauft. Die Handelsklasse „Deutsche Markenbutter“ wird für die qualitativ höchstwertige Butter vergeben.

Unbewusst haben die meisten sogar schon einmal den Butterherstellungsprozess begonnen, indem sie Sahne zu lange beziehungsweise bei zu hoher Temperatur geschlagen haben. Die Klümpchen, die sich dabei oben auf der Sahne absetzen, sind bereits der erste Schritt in Richtung selbstgemachter Butter. Sahne muss mit einem Rührgerät steif geschlagen und anschließend kontinuierlich weitergerührt werden, bis sich Klümpchen und eine eigenständige Flüssigkeit – die Buttermilch – bilden. Eine andere Möglichkeit, die Kindern besonders viel Spaß macht, jedoch ein wenig Kraft und Zeit verlangt, ist, die Sahne in ein Schraubgefäß aus Kunststoff zusammen mit Glasmurmeln zu füllen und circa 15 bis 20 Minuten zu schütteln. Anschließend müssen die Butterklümpchen mit einem Tuch abgeseiht werden, bis keine Flüssigkeit mehr austritt. Hier können Kinder natürlich nach mit Herzenslust die Butter in ihren kleinen Händen ausdrücken.

Nun ist die Butter fertig und kann je nach Belieben gesalzen und verwendet werden.

Um dem Alltag zu entgehen, kann die Butter natürlich auch mit vielen leckeren Zutaten verfeinert werden. Die Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft empfiehlt zur Abwechslung eine Blütenbutter zum Grillsteak. Für diejenigen, die lieber frische Butter, von Hand in einer Sennerei oder Käserei hergestellt, kaufen möchten, die finden sie beispielsweise auf der Stie-Alm im oberbayerischen Lenggries sowie in Blaichach im Oberallgäu bei der Alpe Gerstenbrändle.


Gegrillte Schweinesteaks mit Blüten-Butter

Rezept für 4 Personen

Für die Blüten Butter

2 Schalotten
40 g Pinienkerne
150 g bayerische Butter
1/2 TL Salz
20 g essbare Blüten, z.B. Gewürzstudentenblumen
(lat. Tagetes) oder essbare Schlüsselblumen
(lat. Primula), siehe Tipp

Für Steaks und Gemüse

500 g kleine Kartoffeln
Fett zum Ausbacken
1/2 Bund Schnittlauch
120 g bayerische Crème fraîche
40 g bayereischer Joghurt oder Sauerrahm
Salz, Pfeffer
1 Bund junge Möhren (ca. 400 g)
150 g Zuckerschoten
4 Schweinenackensteaks (je ca. 200 g)
3 TL bayerische Butter
100 ml Geflügelbrühe
1 (unbehandelte) Zitrone

Zubereitung

1. Schalotten schälen und sehr fein würfeln. Pinienkerne grob hacken. Schalotten und Pinienkerne mit 3 TL Butter zugedeckt 3-4 Minuten dünsten. Abkühlen lassen. Restliche Butter mit Salz schaumig schlagen. Die Blüten grob hacken. Butter, Blüten und Schalotten mischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und kalt stellen.

2. Kartoffeln waschen, längs vierteln, größere Kartoffeln achteln. Kartoffelschnitze in kaltes Wasser legen. Schnittlauch in Röllchen schneiden, mit Crème fraîche und Joghurt verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Möhren schälen, dicke Exemplare der Länge nach halbieren. Zuckerschoten putzen.

3. Die Kartoffeln gut abtrocknen und bei 140 °C 4 Minuten vorfrittieren. Die Temperatur auf 175 °C erhöhen und vor dem Servieren 3-4 Minuten goldbraun und knusprig backen.

4. Steaks mit Salz und Pfeffer würzen und insgesamtca. 10 Minuten von beiden Seiten (bei mittlerer Hitze) grillen. Möhren und Zuckerschoten mit Butter und Brühe ca. 5 Minuten dünsten. Zitronen in Spalten schneiden. Steaks mit der Blüten-Butter anrichten und mit Gemüse, Kartoffeln, Schnittlauch-Crème fraîche und Zitronen servieren. Tipp:Viele Blüten sind essbar, aber nur wenn sie speziell für die Küche angebaut werden. Blumen aus dem dekorativ orientierten Blumenhandel sind oft mit Spritzmitteln behandelt, die sie völlig ungenießbar, wenn nicht sogar giftig machen. Also Blüten unbedingt über einen sachkundigen Gärtner oder Gemüsehändler beziehen!

Für unsere Blüten-Butter schmecken die Blüten von Gewürz-Tagetes, einer Verwandten der Studentenblume, sehr gut. Die kleinen Blüten der Gewürz-Tagetes sind am besten geeignet. Experimentieren Sie aber auch mit den Blüten von Kapuzinerkresse, Schlüsselblume, Ringelblume, Stiefmütterchen oder anderen Pflanzen mit essbaren Blüten.

Bildunterschrift: Selbstgemachte Blütenbutter – ein Schmaus für Gaumen und Auge.

Quelle: Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft, LVBM