ÖKO-TEST nimmt 79 Produkte mit Ethik-Anspruch unter die Lupe

GEPA als faire Marke bestätigt / Nur 50 als fair eingestuft

Fair ist mehr als nur ein Wort: Ob Firmen Wort halten, hat ÖKO-TEST in der aktuellen August-Ausgabe anhand von 79 Produkten wie Kaffee, Schokolade, Wein, Kleidung oder Milch untersucht. Nur 50 Produkte entsprachen den Anforderungen wie Zahlung eines verbindlichen Mindestpreises für Rohware, darunter drei GEPA-Produkte: der „Bolivien Bio Cafe Yungas“ aus der Reihe „Café Raritäten“, der Biowein „Lautaro Chile Cabernet Sauvignon“ und die Bio Schokolade „Grand Noir Feinherb.“ Allgemein rät ÖKO-TEST: „Die höchsten Standards bieten die Label Fairtrade und Fair for Life sowie Produkte von GEPA, El Puente, Banafair und DWP.“ Das Label der World Fair Trade Organization (WFTO) führt ÖKO-TEST ebenfalls zur Verbraucherorientierung an. Andere Label mit Ethikanspruch wie Rainforest Alliance, 4c oder UTZ Certified konnten ÖKO-TEST dagegen nicht überzeugen, deshalb fielen auch viele Markenröster mit diesen Labeln bei der Bewertung durch.

Vier Mindestkriterien für Einstufung „fair“

Grundlage der Untersuchung war ein umfangreicher Fragebogen zu Arbeitsbedingungen, Zertifizerungs- und Monitoringsystemen. Für die Bewertung „fair“ hat ÖKO-TEST vier Mindestkriterien festgelegt: An oberster Stelle steht die Zahlung eines garantierten Mindestpreises für Rohware wie Kaffee, damit Preisschwankungen am Weltmarkt besser abgefedert werden können. Nach den internationalen Kriterien von Fairtrade International werden außerdem Entwicklungs- und bei Biorohware zusätzlich Biozuschläge gezahlt. Steigt der Weltmarktpreis über den festgelegten fairen Mindestpreis, werden Weltmarktpreis und Zuschläge nach Fairtrade International gezahlt. Neben dem Mindestpreis muss laut ÖKO-TEST auch die Vorfinanzierung gesichert sein, d.h. Abnehmer sollten einen Teil des Kaufpreises vor Warenlieferung bezahlen, damit sich Kleinbauern nicht Geld zu Wucherzinsen für die Deckung der Produktionskosten leihen müssen. Weitere Kriterien sind Zahlung eines gesetzlich festgelegten Mindestlohnes bei lohnabhängig Beschäftigten (z. B. Näherinnen in Fabriken) und die Einhaltung der Kernarbeitsnormen der internationalen Arbeitsorganisation ILO (z. B. Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit).

100 Prozent Fair-Handelsanteil bei GEPA „Grand Noir Feinherb“

In der Untersuchung hebt ÖKO-TEST den 100-Prozent-Fairhandels-Anteil der GEPA-Schokolade „Grand Noir Feinherb“ hervor. Für weiterverarbeitete Produkte wie Gebäck und Schokolade ist nach Fairtrade International ein Anteil von 20 Prozent Fairtrade-zertifzierten Rohzutaten ausreichend. Denn zum einen gibt es noch nicht für alle Zutaten Fairtrade-Kriterien (z. B. Getreide), zum anderen soll so der Absatz von Rohware wie Kakao oder Zucker bei Mischprodukten wie Gebäck erhöht werden. ÖKO-TEST ist dennoch ein Anteil von 20 Prozent bei Mischprodukten zu wenig und fordert einen Mindest-Fairhandelsanteil von 50 Prozent. Dass ein hoher Fairhandelsanteil möglich ist, zeigt ÖKO-TEST am Beispiel der GEPA „Grand Noir Feinherb“: „Sie enthält neben fairem Kakao und fairem Zucker auch noch vom Naturland-Verband zertifizierte faire Bio-Milch der Milchwerke Berchtesgadener Land.“

„Das Urteil von ÖKO-TEST hat die GEPA als faire Marke bestätigt“, so GEPA-Geschäftsführer Thomas Speck. Die Einschätzung von ÖKO-TEST, die GEPA trage angesichts des allgemeinen Siegelwirrwarrs mit ihrem Zeichen „Fair plus“ nicht zur Verbraucherorientierung bei, kann er dagegen nicht teilen: „Sicher gibt es dann und wann Rückfragen. Aber auf die Nachfrage hat sich das nicht negativ ausgewirkt, im Gegenteil. Und für Verbraucherinnen und Verbraucher, die die GEPA noch nicht kennen, bleibt das Fairtrade-Siegel auf Einsteigerprodukten erhalten.“ Ob mit oder ohne Fairtrade-Siegel : Alle GEPA-Produkte unterliegen den Zertifizierungs- und Monitoringsystemen von Fairtrade International und WFTO (Word Fair Trade Organization).

Als Fair Trade Pionier garantiert die GEPA seit über 35 Jahren Transparenz und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit. Wir handeln als größte europäische Fair Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika und Asien. Durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen haben die Partner im Süden mehr Planungssicherheit. Hinter der GEPA stehen MISEREOR, der Evangelische Entwicklungsdienst (EED), die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und die evangelische Hilfsaktion „Brot für die Welt“.

Für ihre Verdienste um den Fairen Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. in der Kategorie „Top 3: Deutschlands nachhaltigste Marke“ beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2011. Näheres zu Preisen und Auszeichnungen der GEPA unter www.gepa.de

Mitgliedschaften:
o World Fair Trade Organization (WFTO)
o European Fair Trade Association (EFTA)
o Forum Farer Handel (FFH)

Pressekontakt:
GEPA – The Fair Trade Company
Pressestelle
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Quelle: GEPA