Angebrochene Saftflaschen und -kartons sind länger haltbar als angegeben

Was Fruchtiges aus der Flasche zum Frühstück oder für zwischendurch: Obstsäfte aus Äpfeln, Orangen oder exotischen Früchten sind sehr beliebt. Flüssiges Obst aus Packung oder Flasche beschert Genusstrinkern das gute Gefühl, was Gesundes und Erfrischendes zu sich zu nehmen, und damit der Saftindustrie ein sattes Umsatzplus. Um sich vor Reklamationen bei Verdeih und Verderb zu schützen, geben die meisten Hersteller eine kurze Haltbarkeit nach Anbruch ihrer Produkte an. Sie raten zu gekühlter Lagerung und zum zügigen Verbrauch zwischen zwei und fünf Tagen. Untersuchungen zur Haltbarkeit zeigen jedoch: Bei sorgsamen Umgang sind Fruchtsäfte aus Packung oder Flasche meist länger haltbar. „Bange machen gilt nicht! Auge und Nase der Verbraucher reichen völlig aus, um eine beginnende Zersetzung bei geöffneten Säften zu erkennen “, entkräftet die Verbraucherzentrale NRW die vorbeugende Vorsichtsmaßnahme der Hersteller. Damit Saftpackungen nach Anbruch noch möglichst lange verzehrfähig sind, gibt sie folgende Tipps:

Auf Sauberkeit und Kühlung achten: Um die Gärung von Fruchtsäften durch Bakterien zu verhindern, sollte Fruchtsaft nicht direkt aus der Flasche oder der Packung getrunken werden. Das angebrochene Produkt ist nach dem Einschenken sofort wieder zu verschließen. Fristet es sein Dasein bei Zimmertemperatur, ist der Inhalt höchstens sieben Tage haltbar. Wandern Flasche oder Packung hingegen rasch wieder in den Kühlschrank, kann der kühle Trunk bis zu vierzehn Tagen verzehrfähig sein. Übrigens: Je saurer der Saft, desto haltbarer. Folglich verderben Gemüse- schneller als Obstsäfte.

Glasflasche vorteilhafter als Kartonverpackung: Steht der Saft über längere Zeit bei Zimmertemperatur, sollte er besser in einer Glasflasche aufbewahrt werden, weil sich so ein beginnender Verfall an der Bildung von Bläschen, Eintrübungen oder Schimmel eher erkennen lässt. Um auch das Produkt aus einer Kartonverpackung gut im Blick zu haben, sollte es am besten in ein Glasgefäß umgefüllt werden und regelmäßig in Augenschein genommen werden, bis es zur Neige geht: Trüber Bodensatz im klaren Saft und umgekehrt klarer Bodensatz im trüben Saft sind Hinweise für eine beginnende Zersetzung. Schimmel hingegen macht es sich auf der Oberfläche des flüssigen Produkts gemütlich.

Tipps bei niedrigem und höherem Verbrauch: Wer nur kleine Mengen trinkt, sollte besser kleine Saftpackungen kaufen. Keine Sorge jedoch beim Verbrauch großer Saftkartons mit fünf Litern! Beim Zapfen des Fruchttrunks zieht sich der Innenbeutel der Verpackung in sich zusammen. Es kann kein Sauerstoff eindringen. Eine Gärung des Produkts in der Großpackung ist somit ausgeschlossen.

Quelle: Verbraucherzentrale NRW