Babynahrung aus der Flasche: Zum Schutz vor Keimen frisch zubereiten

Säuglingsnahrung in Pulverform sollte aus Vorsichtsgründen erst kurz vor dem Verzehr zubereitet werden. Zudem rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), in den ersten Lebensmonaten möglichst abgekochtes Wasser zu verwenden. Die aktuellen Empfehlungen des BfR gelten für reif geborene, gesunde Säuglinge.

Pulverförmige Babynahrung wird nach hohen hygienischen Standards hergestellt. In Einzelfällen kann es jedoch zu Verunreinigungen kommen, da einige Keimarten wie Cronobacter den Produktionsprozess überleben und sich in der zubereiteten Mahlzeit vermehren können. Zudem ist es möglich, dass Krankheitserreger über Löffel, Sauger und Trinkfläschchen in die Nahrung gelangen. Durch Säuglingsnahrung übertragene Infektionen sind zwar sehr selten, können aber schwerwiegende gesundheitliche Schäden verursachen. Vor allem Säuglinge mit einem Geburtsgewicht unter 2.500 Gramm und immunologisch schwache Kinder sind gefährdet.

Durch die richtige Zubereitung der Säuglingsnahrung kann das Risiko einer Infektion deutlich verringert werden. Dazu gehört, vor der Zubereitung die Hände zu waschen und frisches Trinkwasser zu verwenden. Besonders wichtig ist es, die Vermehrung möglicher Keime zu verhindern. Deshalb sollte die Mahlzeit frisch, kurz vor dem Verfüttern zubereitet, dann auf Trinktemperatur gebracht und direkt verfüttert werden. Reste müssen weggeschüttet werden. Zu den Hygieneregeln gehört auch, Trinkflaschen, Löffel und Sauger mit heißem Wasser und Spülmittel zu säubern oder in der Spülmaschine bei 65 Grad Celsius gründlich zu waschen und zu trocknen.

„Das Trinkwasser abzukochen, beugt einem theoretisch denkbaren Restrisiko durch eine lokale Verunreinigung des Wassers vor, z. B. am Wasserhahn. Insgesamt ist die Trinkwasserqualität in Deutschland sehr hoch“, so Professor Berthold Koletzko, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und Experte des Netzwerks „Gesund ins Leben“. „Wer das Wasser abkochen möchte, sollte besondere Vorsorge treffen, um Verbrühungen und Verbrennungen des Säuglings zu vermeiden.“ Gefahrenquellen sind das Übergießen mit heißer Flüssigkeit und das Berühren von heißen Gegenständen wie einem Wasserkocher oder einem Wasserkessel. Das Wasser muss zudem nach dem Abkochen wieder abkühlen und sollte beim Anschütteln der Flaschenmilch nur noch lauwarm sein.

Die ideale Nahrung für das Baby ist die Muttermilch. Sie ist nicht nur optimal auf die Bedürfnisse des Säuglings abgestimmt, sondern auch hygienisch einwandfrei, immer verfügbar und richtig temperiert. Durch die Abwehrstoffe in der Milch sind gestillte Kinder besser vor Infektionskrankheiten geschützt.

Quelle: www.aid.de