Erdnüsse: eine kleine Warenkunde

Die Erdnuss (Arachis hypogaea) ist botanisch keine Nuss sondern als Hülsenfrüchtler mit der Erbse verwandt. Das englische „peanut“ weist auf diese Zugehörigkeit hin. Anders als die sich öffnenden Hülsen artverwandter Pflanzen bleibt die Erdnuss geschlossen und wird daher den Nüssen zugeordnet.

Pflanze

Die Erdnusspflanze ist eine einjährige, zu den Schmetterlingsblütlern gehörende Hülsenfrucht, die etwa 30 bis maximal 80 cm hoch wird. Von Mai bis August blüht sie mit goldgelben Blüten. , Die für Schmetterlingsblütler typische Blüte hat ein einzelnes, längliches Fruchtblatt, das die Samenanlagen trägt. Die Basis dieses Fruchtblattes verlängert sich auf bis zu 20 cm und krümmt sich nach der Befruchtung in Richtung Boden. Die Frucht wächst dann in der Erde heran. Daher kommt auch der Name „Erdnuss“.

Frucht

Die netzartig strukturierte Erdnusshülse ist länglich gebogen, und enthält meist einen bis vier Samen. Dazwischen ist die Hülse etwas eingeschnürt. Die Samen selbst sind ein bis zwei Zentimeter lang.

Die Erdnuss hat einige Gemeinsamkeiten mit echten Nüssen. Die Beschaffenheit und Konsistenz der Samen erinnert an Nüsse, ebenso wie der hohe Fettgehalt und der für Hülsenfrüchte untypische, niedrige Anteil an Stärke. Allerdings ist der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren in Erdnüssen gering.

Im Gegensatz zu anderen Hülsenfrüchten sind Erdnüsse roh genießbar.

Ernährungsphysiologisch gilt die Erdnuss als hervorragender Mineralstofflieferant, vor allem an Kalium und Magnesium. Über 75% des Fettes besteht aus wertvollen einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, der Rest aus gesättigten Fettsäuren.

Anbau

Ursprünglich stammt die Erdnuss aus den südamerikanischen Anden. Heute wird sie weltweit in wärmeren Breitengraden angebaut, vor allem in Westafrika, China, Indien sowie Nord- und Südamerika. Die asiatischen Länder exportieren ihre Erdnüsse weniger, da sie hauptsächlich für den eigenen Bedarf produzieren. Daher stammt der Hauptteil der in Deutschland erhältlichen Erdnüsse aus den USA und Brasilien. In der Europäischen Union werden z.B. in Zypern Erdnüsse angebaut.

Nach der Trocknung von ca. 40 auf maximal 10 % Wassergehalt werden die Nüsse gedroschen oder gebrochen und teilweise wird die Hülse entfernt. Im Anschluss werden sie weiterverarbeitet. Dadurch sind Erdnüsse bei uns ganzjährig erhältlich, oft geröstet und/oder gesalzen, oder als Zutat in verschiedenen Süßigkeiten. Erdnussöl ist zudem eine beliebte und lang haltbare Kochzutat in der asiatischen und afrikanischen Küche. Von Oktober bis Dezember werden Erdnüsse als „Frischware“ auch mit Hülse angeboten.

Erdnussallergie

Erdnüsse haben ein hohes allergenes Potential. Die Verwendung von Erdnüssen muss daher im Zutatenverzeichnis angegeben werden, denn unter Umständen können bereits einige Mikrogramm einer Erdnuss ausreichen, um schwere allergische Reaktionen bis hin zu lebensbedrohlichen Schockzuständen auszulösen.

Autorin: Stephanie Euler
Bildautorin: Friederike Wöhrlin

Quelle:
LEL Schwäbisch Gmünd / Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum
https://www.landwirtschaft-bw.info