Was Oma schon wusste: Kamille hilft bei vielen Beschwerden

Die Kamille gehört zu den wichtigsten und bekanntesten Heilpflanzen Deutschlands. Zahllose Familien pflückten sie früher eigenhändig in den Feldern und hängten sie für den Winter zum Trocknen auf. Heute ist das Multitalent dagegen etwas in Vergessenheit geraten.

Die Kamille bei Magenschmerzen

In Form von Tee oder Tropfen hilft die echte Kamille bei Magen-Darm-Beschwerden besser als die meisten Medikamente aus der Apotheke und ist dazu auch noch viel gesünder. Gerade bei Übelkeit und Völlegefühl sollte die Kamille als Essenz in Tropfen eingenommen werden, die den Magen beruhigt. Ein Tee würde da nur zusätzlich belasten. Kamillentee eignet sich eher bei Magenkrämpfen und Blähungen, da er dann eine beruhigende Wirkung erzielt. Auch bei Sodbrennen können Tropfen und Tees aus echter Kamille eingenommen werden, da die Kamillenblüte die Säureproduktion des Magens reguliert.

Wer häufiger unter Sodbrennen oder Magenproblemen leidet, sollte auch ohne akute Probleme regelmäßig eine Tasse Kamillentee trinken. Die entzündungshemmende Wirkung der Blüten hilft dabei, Magengeschwüren vorzubeugen.

Die Kamille bei Erkältungen

Im Winter ist die Kamille ein effektives Heilmittel bei Erkältungskrankheiten. Sie wird dann für Dampfbäder genutzt und mit heißem Wasser aufgegossen, dessen Dämpfe dann unter einem Handtuch mehrere Minuten lang inhaliert werden. Dies befreit die Atemwege und sorgt vor allem als abendliches Dampfbad vor dem Schlafengehen für eine ungestörte Nachtruhe. Kamillen-Dampfbäder haben einen weiteren angenehmen Nebeneffekt: Sie helfen gegen unreine Haut und Akne.

Wundheilung mit Kamillentinkturen

Die Kamille wird auch gerne zur äußerlichen Anwendung bei Wunden genutzt. Sie wird dann entweder zur Salbe oder Tinktur angerührt und direkt auf die Wunden aufgetragen oder als Kompresse verwendet. Wer die Salbe nicht selbst anrühren will, kann in der Apotheke fertige Salben und Tinkturen mit Kamillenextrakten erwerben. Wichtig ist nur, dass die Kamille nicht in die Augen gelangt, da sie stark reizend wirkt.

Die Kamille aus dem Feld

Die Kamille ist in ganz Mitteleuropa heimisch und wuchs früher auch in Deutschland überall am Feldesrand. Heute ist sie durch die starke Überdüngung der landwirtschaftlich genutzten Felder und durch das Versprühen von Unkrautbekämpfungsmitteln fast vollständig verschwunden. Dort wie Kamillen noch wachsen, sollten sie nicht mehr als Arzneimittel gepflückt werden, da ihre Blüten stark belastet sind. Eine Ausnahme bilden Kamillen, die auf weiten Wiesenflächen wachsen, wo keine landwirtschaftlichen Chemikalien versprüht werden. Selbst gepflückte Kamille kann im Keller zum Trocknen aufgehängt und im Winter als Tee oder für Dampfbäder verwendet werden.