Folsäure – das „Schwangerschaftsvitamin“

Richtig essen in der Schwangerschaft

Nur circa 20 Prozent der Deutschen sind ausreichend mit Folat versorgt. Für Schwangere ist es durch den deutlich erhöhten Bedarf fast unmöglich, allein über die Ernährung ausreichend mit diesem Vitamin versorgt zu sein. Eine Unterversorgung mit Folsäure kann jedoch Mutter und Kind schaden. Deshalb wird allen Frauen, die eine Schwangerschaft planen oder ein Kind erwarten, zur Vorbeugung von Mangelsymptomen ein Folsäurepräparat empfohlen.

Folat, beziehungsweise Folsäure ist ein essenzielles B-Vitamin und kommt natürlicherweise in Lebensmitteln vor (Folat) oder wird synthetisch (Folsäure) für Nahrungsergänzungsmittel oder Arzneimittel hergestellt. Es ist wasserlöslich und empfindlich gegenüber Licht, Sauerstoff und Hitze. Folathaltiges Gemüse sollte deshalb kurz, aber gründlich abgewaschen (nicht wässern!), schnell verbraucht und nicht zu lange gekocht werden. Im Körper ist Folat, bzw. Folsäure bei Zellteilungs- und Wachstumsprozessen beteiligt. Ein Mangel führt zu Blutarmut, Verdauungsstörungen und Veränderungen an den Schleimhäuten. Speziell beim Fötus kann eine unzureichende Versorgung zu Neuralrohrdefekten („offener Rücken“, bzw. „Spina bifida“) und Fehlbildungen wie Lippen-Kiefer-Gaumenspalten führen. Circa 800 Babys kommen jedes Jahr in Deutschland mit einem offenen Rücken zur Welt und etwa 400 Schwangerschaften werden nach der Diagnose im Mutterleib abgebrochen.

Erwachsene sollten täglich 400 Mikrogramm (µg) Folsäure zu sich nehmen. Schwangeren werden durch den erhöhten Bedarf 600 µg Folsäure empfohlen. Um diesen Bedarf decken zu können, sollten Schwangere täglich ein Präparat mit 400 µg Folsäure einnehmen. Auch Frauen mit Kinderwunsch sollten bereits vor der Empfängnis vorsorgen, da beim ungeborenen Baby der Schluss des Rückenmarkkanals bereits in der vierten Embryonalwoche erfolgt. Zu diesem Zeitpunkt wissen die meisten Frauen noch nicht, dass sie ein Kind erwarten. Ob bei einer späten Kenntnis der Schwangerschaft eine höhere Dosierung sinnvoll ist, sollte nach Rücksprache mit dem Gynäkologen entschieden werden. Das Präparat sollte bis Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels eingenommen werden.

Zusätzlich sollte auf eine folatreiche Ernährung mit reichlich grünem Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreideprodukten und Zitrusfrüchten geachtet werden. Frühstücksflocken und -müslis sowie Molkereiprodukte sind zudem häufig mit Folsäure angereichert und werden entsprechend beworben.

Quelle: www.aid.de