ÖKO-TEST Zuckerkulör in Lebensmitteln: Getränke mit einem Schuss Krebsfarbstoff

4-MEI heißt ein Schadstoff, der in Zuckerkulör enthalten sein kann und im Tierversuch Krebs erzeugte. Eine neue Untersuchung des Verbrauchermagazins ÖKO-TEST zeigt, dass 4-MEI vor allem in Getränken enthalten ist, aber auch in Bratensoße, gebrannten Erdnüssen, Malzkaffee oder Lakritze.

Die Abkürzung 4-MEI steht für 4-Methylimidazol – ein Nebenprodukt von Zuckerkulör, die Cola und viele andere Lebensmittel braun färbt. Nachdem der Stoff in einer Rattenstudie im Jahr 2011 in Krebsverdacht geraten ist, legte die kalifornische Gesundheitsbehörde für ihn einen strengen Warnwert fest: Sie sieht eine Aufnahme von mehr als 29 Mikrogramm 4-MEI pro Tag als kritisch an. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit wiegelt dagegen ab, der Wert in Europa ist über 1.500 Mal so hoch wie der kalifornische.

Obwohl ein Krebsverdacht besteht, enthalten viele Lebensmittel den Schadstoff in hohen Werten. Die ÖKO-TEST-Analyse beweist, dass Coca-Cola den US-Wert etwa um das Sechsfache überschreitet, noch höher sind Pepsi und Afri Cola belastet. Das Labor entdeckte den Schadstoff aber auch in Aceto Balsamico. Hier reicht schon ein Esslöffel, um den Vorsorgewert aus Kalifornien zu toppen. Und auch das von Kindern konsumierte Malzbier der Marke Karamalz weist eine hohe Belastung auf, ebenso einige Lakritzsorten.

4-MEI ist leider nicht der einzige Schadstoff in den untersuchten Lebensmitteln: In fast allen Produkten mit Ammoniak-Zuckerkulör (E150c) fand sich obendrein der Stoff THI, der in Tierversuchen das Immunsystem geschädigt hat.

ÖKO-TEST empfiehlt, Produkte mit Zuckerkulör zu meiden. Auch sollte man von Lebensmitteln mit Ammonsulfit-Zuckerkulör (E150d) und Ammoniak-Zuckerkulör (E150c) die Finger lassen. Auf der sicheren Seite sind Verbraucher, wenn sie zu Bio-Produkten greifen, da diese nicht mit Zuckerkulör gefärbt werden dürfen.

Das ÖKO-TEST-Magazin Mai 2013 gibt es seit dem 26. April 2013 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.

Quelle: ÖKO-TEST