Öle für Feinschmecker

lel-oeleIm Handel gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzenöle, die sich zum Braten, Backen oder zum Verfeinern von Speisen eignen. Neben den typischen Pflanzenölen wie Sonnenblumenöl, Olivenöl oder Rapsöl, sind im Handel auch Besonderheiten wie Traubenkernöl, Kürbiskernöl oder Leinöl zu finden. Sie können für neue Geschmackserlebnisse und Abwechslung in Ihrer Küche sorgen.

Traubenkernöl – aus den Kernen der Weintraube

Das Traubenkernöl ist ein teures Öl. Zur Herstellung eines Liters werden bis zu 2000 kg Trauben benötigt. Das Öl wird in Kaltpressung und Warmpressung hergestellt. Der jeweilige Herstellungsprozess wirkt sich auf den Geschmack und die Farbe des Endproduktes auf. Kalt gepresste Öle haben eine nussige Note und schimmern hellgrün. Das warm gepresste Öl ist ein neutral schmeckendes, farbloses Öl. Es eignet sich besonders zum Würzen von kalten und warmen Speisen. Fleischgerichte, Salate und Müsli können mit Traubenkernöl verfeinert werden. Ob kalt oder heiß gepresst, das Öl darf stark erhitzt werden (ca. 180 °C) und eignet sich damit auch zum Braten.

Kürbiskernöl – das Original aus Österreich

Das Kürbiskernöl ist dem Traubenkernöl sehr ähnlich. Es wird vorwiegend in Kaltpressung, aber auch in Warmpressung hergestellt. Traditionell wird es aus dem steirischen Ölkürbis gewonnen. Charakteristisch sind der nussige, leicht rauchige Geschmack und die grünliche Farbe. Im Gegensatz zu Traubenkernöl sollte das Öl nicht stark erhitzt werden. Geschmacklich passt das Öl sehr gut zu frischen Salaten, Tomaten und Pellkartoffeln. Auch Suppen wird mit dem Öl eine besondere Note verliehen.

Leinöl – eine Spezialität aus der Lausitz

Das würzige Leinöl wird aus den Samen von Flachs (Leinsamen) gewonnen. Für den Verzehr ist nur das kaltgepresste goldgelbe Leinöl bestimmt. Raffiniertes Leinöl kommt in technischen Prozessen zum Einsatz. Der Geschmack des Öls ist sehr fein mit einem leichten Heugeschmack. Da das Öl sehr empfindlich mit Sauerstoff reagiert, ist es nur begrenzt lagerfähig. Der Lagerort sollte dunkel und kühl sein. Nach dem Öffnen sollte es besonders schnell verbraucht werden, bevor der Geschmack bitter wird. Leinöl sollte nicht erhitzt werden. Besonders schmackhaft ist die Kombination mit Käse, Fisch, Quark und Joghurt.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren zeichnen die Öle aus

Diese Fettsäuren müssen dem Körper über die Nahrung zugeführt werden und haben positive Effekte auf Cholesterinwerte und Blutgefäße – sie schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aufgrund Ihrer Fettsäurezusammensetzung sind die Öle empfindlich gegenüber Sauerstoff und Licht. Dies verkürzt deren Lagerfähigkeit. Rapsöl und Olivenöl haben im Vergleich zu den genannten Ölen einen deutlich geringeren Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Vitamin E ist ebenfalls ein Bestandteil in allen genannten Ölen. Ein hoher Vitamin E-Gehalt wird mit dem Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Es hat eine antioxidative Wirkung, wodurch die Zellen vor freien Radikalen geschützt werden.

Tipps für die Küche

o Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Flasche nicht zu groß ist.
o Lagern Sie das Öl möglichst lichtgeschützt und kühl.
o Verwenden Sie das jeweilige Öl nach dem Öffnen regelmäßig.
o Verwenden Sie die Öle sparsam, weil der Geschmack sehr intensiv ist.
o Greifen Sie beim Kochen auch weiterhin auf bewährte Fette und Öle zurück. Denn die Kombination verschiedener Fette und Öle ist für den Körper optimal.
o Benutzen Sie das Öl nach einer Geschmacksveränderung (bitter, ranzig) nicht mehr.

Quellen:

o Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle, Dr. Dr. Sabine Krist, Dr. Gerhard Buchbauer und Carina Klausberger, Springer Verlag, Wien 2008
o Der Brockhaus Ernährung (3. Auflage), F.A. Brockhaus, Mannheim 2008
o Lebensmittel Lexikon, Susanne Jung (Hrsg.) verfügbar auf http://lebensmittel-warenkunde.de/lebensmittel/fette-oele.html , abgerufen am 18.04.2013
o Unser kleines Lexikon der Pflanzenöle, Initiative eine Welt für Alle e.V. (Hrsg.) verfügbar auf http://www.eineweltladen.info/downloads/oillex.pdf , abgerufen am 08.04.2013

Autorin: Linda Laux
Bildautorin: Friederike Wöhrlin

Quelle:
LEL Schwäbisch Gmünd, Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum
http://www.ernaehrung-bw.info