Magnesium nützt beim Sport nur selten

Viele Sportler/-innen ergänzen die tägliche Nahrung mit Tabletten und Pulvern, obgleich der Nutzen umstritten ist.

Bei Sportlern und Sportlerinnen ist die Einnahme von Magnesiumpräparaten sehr beliebt. Immer wieder angeführte Gründe sind, dass sie aufgrund erhöhter Stoffwechselprozesse und durch das Schwitzen einen höheren Bedarf haben, welcher nicht über das Essen und Trinken gedeckt werden kann. Sicher wird die Meinung auch dadurch bestärkt, dass ein Mangel an Magnesium zu schmerzhaften Krämpfen führen kann.

Die Wissenschaft geht bei gesunden Menschen, was Sporttreibende mit einschließt, davon aus, dass bei einem ausgewogenen Lebensmittelverzehr die benötigten Nährstoffmengen aufgenommen werden. „Sollte man sich nicht ausgewogen ernähren, muss man davon ausgehen, dass nicht nur ein Magnesiummangel vorliegen könnte, sondern auch eine Unterversorgung mit anderen Nährstoffen möglich ist“, gibt Jens Luther von der Verbraucherzentrale Sachsen zu bedenken. Führt man in Form von Nahrungsergänzungsmitteln lediglich Magnesium zu, fehlt es immer noch an anderen Nährstoffen. Ein Nutzen für den Sport ist zudem fraglich, da das über den Mund aufgenommene Magnesium einige Zeit benötigt, bis es am Wirkungsort eintrifft. „Die Resorption von Magnesium erfolgt im gesamten Darm und der Nährstoff muss im Anschluss noch über das Blut zu den Muskeln transportiert werden“, erläutert Jens Luther. Ein Magnesiummangel bedingter Krampf löst sich demnach erst nach einer gewissen Zeit, so dass die sportliche Aktivität immer noch abgebrochen werden muss oder eine längere Pause einzulegen ist.

Wer nun denkt, dass sich mit einem im Vorfeld eingenommen Magnesiumpräparat wenigstens die Wahrscheinlichkeit für einen Magnesiummangel mindern lässt, der lässt die Folgen einer möglichen Überversorgung außer Acht. Ein zu viel an Magnesium kann bereits mit der Einnahme einer Portion eines Nahrungsergänzungsmittels erreicht sein. Im Zusammenhang mit Magnesiumüberdosierung wird in der Fachliteratur häufig von Darmreizungen bis hin zu Durchfall berichtet. Damit gehen Nährstoffverluste einher, welche wiederum leistungslimitierend wirken und ausgeglichen werden müssten.

Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen