Sommerfrüchte für den Winter: Konfitüren und Fruchtaufstriche

Sommerzeit ist Konfitürenzeit. Egal ob Hobbygärtner, der selbst einkocht, oder Käufer – der Handel bietet für beide ein breites Sortiment. Aber wie unterscheiden sich die Gelierzucker und was ist der Unterschied zwischen Konfitüre und Fruchtaufstrich?

Im häuslichen Bereich wird bei der Konfitürenbereitung meist auf einen Gelierzucker zurückgegriffen, der aus Zucker, Geliermittel, meist Pektin, und einem Säuerungsmittel, meist Zitronensäure, besteht. Gelierzucker 2+1 oder 3+1, bei denen 2 bzw. 3 Teile Frucht auf einen Teil Zucker entfallen, können ebenfalls das Konservierungsmittel Sorbinsäure enthalten, damit der fertige Aufstrich haltbar wird. „Zucker konserviert, da er das freie Wasser aus den Früchten bindet und damit den Mikroorganismen die Lebensgrundlage entzieht“, erklärt Dr. Birgit Brendel von der Verbraucherzentrale Sachsen. Im Gelierzucker 2+1 oder 3+1 reicht die Zuckermenge nicht aus, um genug Wasser zu binden und die Konfitüre langfristig haltbar zu machen, daher wird der Konservierungsstoff zugesetzt.

Handelsübliche Konfitüren, Gelees und Marmeladen enthalten eine festgelegte Mindestmenge an Gesamtzucker. Der Einsatz von Konservierungsmitteln ist hier grundsätzlich nicht zulässig. Davon ausgenommen sind jedoch als „zuckerreduziert“ ausgewiesene Produkte, die 30 Prozent weniger Zucker als vergleichbare Produkte der gleichen Kategorie enthalten sollen. Auf Konfitüren und Gelees muss deshalb immer angegeben werden „hergestellt aus … g Früchten je 100 g“ und „Gesamtzuckergehalt … g je 100 g“. Werden Produkte allerdings als „Fruchtaufstriche“ bezeichnet, gelten diese Vorgaben nicht. Fruchtaufstriche können höhere Fruchtanteile und weniger Zucker enthalten, dafür können sie mit Hilfe von Konservierungsmitteln haltbar gemacht werden.

Ein aktueller Marktcheck der Verbraucherzentralen (http://www.verbraucherzentrale-sachsen.de/suessende-substanzen-in-lebensmitteln) verdeutlicht das Problem der Werbung mit dem Zuckergehalt: Ein Fruchtaufstrich wurde mit „40 Prozent weniger Zucker als in Konfitüre“ ausgelobt, gleichzeitig wurden aber mehrere Produkte, d. h. Fruchtaufstriche, gefunden, die weniger Zucker enthielten. „Das Problem liegt darin, dass nicht eindeutig ist, was ‚vergleichbare Produkte‘ sind“, kritisiert Brendel.

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Quelle: VZ Sachsen