Spargel – das Saison-Gemüse hat nur selten Rückstände an Pestiziden

Liebhaber des „königlichen Gemüses“ können es kaum erwarten, bis Mitte April der erste Spargel auf den Markt kommt. Ob in der klassischen Variante mit Kartoffeln und Sauce Hollandaise oder nach raffinierten Rezepten zubereitet verspeisen die Deutschen im Schnitt rund zwei Kilo pro Kopf und Jahr des auch als „Elfenbein zum Essen“ bezeichneten Saisongemüses. Wie unsere Untersuchungen zeigen, wird der Genuss des unter der Erde kultivierten Gemüses nur sehr selten durch Pestizidrückstände getrübt.

Zusammenfassung

In den Jahren 2010 bis 2013 wurden 116 Spargelproben, davon 106 Proben weißer Spargel und 14 Proben grüner Spargel auf Rückstände von über 650 Pflanzenschutzmitteln untersucht. Bei diesen Untersuchungen wurden keine Höchstmengenüberschreitungen festgestellt. 56 Proben (48,3 %) wiesen jedoch Rückstände verschiedener Wirkstoffe auf, darunter waren 11 Proben mit Mehrfachrückständen (9,5 %). Die gemessenen Werte lagen überwiegend im Spurenbereich unter 0,01 mg/kg. 22 der Proben wurden zusätzlich auf Rückstände an stark polaren Wirkstoffen und deren Abbauprodukten untersucht. Erfreulicherweise wurde nur bei einer Probe eine Höchstmengenüberschreitung (Fosetyl) festgestellt. Im Jahr 2013 wurden 10 Spargelproben zusätzlich auch auf Perchlorat untersucht. Auch hier zeigten die Untersuchungen keine auffälligen Werte.

Beschreibung der Pflanze

Spargel ist eine einkeimblättrige, mehrjährige Staude, die zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) zählt. In unseren Breiten wird die Art Asparagus officinales L. kultiviert, bei der nur der etwa 35 cm tief unter der Erdoberfläche liegende Wurzelstock (Rhizom) überwintert. Im Frühjahr treiben aus dem Rhizommehrere Sprosse, die durch Aufschütten von sandigem Boden zu einem Wall bleich und zart bleiben. Sobald die Köpfe der Sprosse die Erdoberfläche gerade erreichen, werden die weißen Stangen mit dem Spargelmesser gestochen. Im Sonnenlicht verfärben sich die bis zum Austritt weißen Spargelstangen zunächst ins Violette und werden dann grün.

Mit dem 24. Juni (Johanni) wird die Spargelernte beendet. Danach wachsen aus den verbliebenen Sprossen bis zu zwei Meter hohe Stauden, die das Rhizom für die Triebperiode im nächsten Frühjahr mit Nährstoffen versorgen. Trotz Einhaltung dieser Ruhephase im Sommer und Herbst ist ein Spargelfeld nach zehn bis zwölf Jahren erschöpft und kann auch nicht wieder mit neuen, aus Samen vorgezogenen Rhizomen bepflanzt werden. Grüner Spargel unterscheidet sich hauptsächlich durch die Anbaumethode. Werden keine Dämme aufgeschüttet, wächst der Spross aus der flachen Erde und kann dann als grüner Spargel geerntet werden.

Vollständiges Dokument:
http://www.cvuas.de/pub/beitrag.asp?subid=1&Thema_ID=5&ID=1766

Quelle: CVUA Stuttgart