Bohnen – Vielfalt in Form und Verwendung

Buschbohnen2
Bildautorin: Sarah Bachmann

Ob grün oder gelb, flach oder rund, frisch oder getrocknet – Bohnen sind wieder im Kommen. Lange Zeit als Arme-Leute-Essen verschrien, schätzt man die Hülsenfrüchte heute als wichtige Eiweißlieferanten.

Lateinamerikanisches Flair in deutschen Gärten

Die Dicke Bohne, auch Ackerbohne genannt, ist in mitteleuropäischen Regionen schon sehr lange bekannt. Die Gartenbohne hingegen, stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und gelangte erst im 16. Jahrhundert nach Europa. Bis heute zählt die Bohne als Grundnahrungsmittel der mexikanischen Bevölkerung und wird in vielen Gerichten verarbeitet.

Die Gartenbohne besticht heute durch einen ungemeinen Sortenreichtum. Man unterscheidet die Gruppen der Busch- und Stangenbohnen. Bei beiden Gruppen gibt es wiederum grünhülsige, gelbhülsige oder blauhülsige Sorten. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal bietet der Hülsenquerschnitt. Es gibt beispielsweise flache, runde oder breite Bohnen. Von Anfang Juni bis Ende Oktober können Bohnen im heimischen Freilandanbau geerntet werden. Die Prinzessin unter den Gartenbohnen – die beliebten Prinzessbohnen – sind grüne, rundhülsige Bohnen mit kaum entwickelten Samen, die früh geerntet werden.

Auch getrocknet beliebt

Neben den frischen Gartenbohnen findet man ganzjährig die sogenannten Trockenkoch- oder Auskernbohnen im Handel. Beispiele hierfür sind die roten Kidneybohnen oder Mungobohnen. Diese Bohnen sind wegen ihrer harten Schale und zähen Hülsen nicht frisch für den Verzehr geeignet. Man lässt sie ausreifen und entkernt sie.

Schnippelbohnensuppe
Bildautorin: Martina Ehrentreich

Bohnen können vielseitig zubereitet werden – Butterböhnchen, ganze Bohnen im Speckmantel, Eintöpfe oder Salat.

Beachten Sie: Weder frische Bohnen noch Trockenbohnen dürfen roh gegessen werden. Kerne und Hülsen enthalten sogenannte Lektine, die in größeren Mengen giftig sind. Erst durch Erhitzen werden diese Stoffe zerstört.

Gelbhülsige Wachsbohnen werden gekocht und dann häufig als Salatbohne verwendet. In Eintöpfen und Bohnensuppe findet man Stangenbohnen als Schnippelbohne.

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Wahre Kraftpakete

Wegen des hohen Eiweißgehalts sind Bohnen eine gute Alternative zu Fleisch. Bohnen wirken darüber hinaus wassertreibend, antimikrobiell und cholesterinsenkend. Viele positive Eigenschaften sind auf den hohen Ballaststoffgehalt zurückzuführen. Ballaststoffe erhöhen das Sättigungsgefühl und beeinflussen den Kohlenhydratstoffwechsel positiv. Ein hoher Verzehr an Ballaststoffen geht mit einem niedrigeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher. Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Bohnen liefern im Schnitt 7 Gramm Ballaststoffe pro 100 Gramm. Die Empfehlungen liegen bei 30 Gramm Ballaststoffen pro Tag, die durch Getreideprodukte, Obst und Gemüse aufgenommen werden sollen.

Diese unverdaulichen Kohlenhydrate werden von Darmbakterien zersetzt und Gase entstehen. Sie sorgen damit gleichzeitig für das negative Image vieler Hülsenfrüchte. Hülsenfrüchte gelten als schwer verdaulich. Das Sprichwort „Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen“ ist bekannt. Mit ein paar Tipps kann die Verträglichkeit verbessert werden:

  • Getrocknete Hülsenfrüchte 8 – 12 Stunden vor dem Kochen in die dreifache Menge kaltes Wasser einweichen.
  • Das Einweichwasser kann zum Kochen verwendet werden. Empfindliche Personen sollten frisches Wasser benutzen.
  • Durch das Einweichen verkürzt sich auch die Garzeit. Je nach Hülsenfrucht kann die Garzeit sehr unterschiedlich sein.
  • Hülsenfrüchte nach dem Kochen pürieren.
  • Kleinere Hülsenfrüchte sind besser verträglich als große.
  • Verwenden Sie bei der Zubereitung verdauungsfördernde Gewürze wie Bohnenkraut, Fenchel oder Kümmel.

Autorin: Ann-Katrin Hillenbrand
Bildautorin: Sarah Bachmann, Martina Ehrentreich

Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd, Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum
http://www.ernaehrung-bw.info